Hin und wieder taucht diese Frage auf: „Wieviel werden die Fassadenarbeiten billiger, wenn auch der Nachbar mitmacht?“

Erstellt am 21. August 2013 von
Zwei Zimmer billiger?

Zwei Zimmer billiger?

Eine Frage, die hin und wieder gestellt wird. So erst vor kurzem wieder. Da ging es einmal um ein Fassadenangebot, bei dem sich vielleicht der Preis reduzieren solle, weil der Nachbar möglicher Weise auch seine Fassade streichen lassen will.

Oder es wird manchmal z.B. gefragt, wenn statt nur des Kinderzimmers, auch noch das Wohnzimmer renoviert wird, um wieviel sich dann der Preis reduziert.

Meine Antwort ist immer die selbe, dass sich nämlich am Preis nichts ändert. Wenn ich dann in ein erstauntes Gesicht blicke, erzähle ich zusätzlich diese kleine Geschichte:

„Wenn ich fünf Brötchen beim Bäcker kaufe und ihn frage, wieviel die Brötchen denn billiger werden, wenn mein Nachbar ebenfalls fünf Bötchen kauft, was glauben Sie welche Antwort mir der Bäcker gibt?“ 😉

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Kommentare

  1. Karl Lang sagt:

    ich habe leider keine ahnung wie es in deutschland ist aber bei uns gibt es lieferanten die bei einer größeren abnahme von gebinden sehr wohl deutlichen rabatt geben den man dem kunden weiter geben kann, es entstehen durchaus auch weniger stehzeiten, gut geplant erspart man sich bei zwei fassaden sogar einen mann, wenn man positions-hopping betreibt und wenn man ein team hat das gut eingespielt ist leidet darunter auch nicht die qualität, aber das letzte wort hat ja bekanntlich der chef 😉

  2. Uwe Hannes sagt:

    Sehr schöner Vergleich, den jeder versteht.

  3. malerdeck sagt:

    Es gibt dazu noch jede Menge weiterer Argumente. Für diejenigen, die einen Rabatt für gerechtfertigt halten:

    Gibt es im Restaurant Rabatt, nur weil meine Frau und ich das gleiche Essen bestellen?
    Bekomme ich bei der Lufthansa Rabatt, weil ich zwei Flüge buche?
    Erhalte ich beim Reiseveranstalter Rabatt, weil ich zwei Reisen buche?
    Gibt mir mein Metzger Rabatt, weil ich zwei Rinderfilets kaufe?
    Ehalte ich bei meinem Arzt Rabatt, wenn ich auch meine Frau gleich mit untersuchen lasse?

  4. UHLMANN sagt:

    Mit Interesse lese ich mit. Ich sehe das auch etwas anders.
    Bei grösseren Investitionen bei denen es sich um mehrere tausend Euro dreht, ist doch gegen eine nette Vergünstigung nichts einzuwenden.
    Also bei einer Fassadenneugestaltung beispielsweise mit Dämmung für 40.000.-€ und der Nachbar auch noch mit der ähnlichen Summe dazu, was spricht dagegen?
    Der Vergleich mit den 5 Brötchen hakt da schon gewaltig.
    Mit kollegialen Grüßen
    Herbert Uhlmann

  5. Simon Moser sagt:

    Sehe ich genauso. Bspw. bei einem Zweifamilienhaus/Doppelhaushälfte haben Sie nur einmal die Anfahrt, das Gerüst muss nur einmal auf- und abgebaut werden, Sie können ggf. direkt größere Mengen an Material bestellen (das sie dann ggf. günstiger bekommen) und der Auftrag kommt sonst vielleicht gar nicht zustande. Bei anderen Dienstleistungen gibt es häufig sogenannte „Partnerrabatte“ und ja, auch beim Bäcker gibt es Aktionen wie „Kaufe 5 Berliner und erhalte 7“ oder ähnliches. Man nennt es wohl „Mengenrabatt“. Wundert mich, dass Sie das so gar nicht anbieten.

    • Und ich sage dazu, dass jeder gute Kaufmann folgende Regel beherzigt: „Jeder Rabatt, das laß Dir sagen, wird vorab auf den Kaufpreis aufgeschlagen“. Und natürlich zieht ein Rabatt magisch an, weil wir glauben ein Schnäppchen gemacht zu haben – tatsächlich aber nicht!!! Grüße Christian Ulrich

  6. Heiko Burkhart sagt:

    Auszug aus Wikipedia zu Synergien:
    „Universelles Synergiepotenzial ergibt sich grundsätzlich bei jedem Zusammenwirken. Es kommt demzufolge nicht darauf an, ob die beiden Akteure das gleiche Produkt als Ergebnis ihrer Aktivitäten anstreben beziehungsweise der gleichen Branche entstammen. Üblicherweise tritt universelles Synergiepotenzial in den unterstützenden Werthandlungsstufen wie dem Finanz- und Personalwesen auf. Die Bündelung dieser Bereiche führt im günstigen Fall zur Abnahme der spezifischen Fixkosten.“
    Somit sollte sich auch in Ihrem geschilderten Beispiel theoretisch eine Einsparung einstellen. Bleibt die Frage, wie hoch diese Einsparung in der Praxis tatsächlich ist.
    Gruß Heiko Burkhart

  7. malerdeck sagt:

    Vielen Dank für Ihre Kommentare.

    Wenn die Pro-Rabatt-Argumente richtig sind, müsste ich mit der gleichen Argumentation auch z.B. im Restaurant einen Nachlass erhalten. Wenn ich mit der Familie zum Essen gehe und alle fünf Personen bestellen Wiener Schnitzel. Da kann der Koch doch außerordentlich rationell, fett- und energiesparend arbeiten oder?

    Aus dem gleichen Grund, warum hier kein Rabatt gewährt wird, kann auch ich keinen Rabatt gewähren. Und wenn die Rabattbüchse der Pandorra erst einmal geöffnet ist…, siehe Beispiel Praktiker und meine Preisphilosophie: http://www.malerdeck.de/blog/?p=17429

    Wir erbringen eine Handwerksdienstleistung, mit einem Lohnanteil von ca. 85-90 Prozent. Wo soll da ein Rabattspielraum sein?

    Das ist bei einer Handelsware sicherlich anders. Ein Händler kann bei Abnahme von z.B. 10 x-Geräten sicher einen besseren Preis machen, als bei nur einem Gerät.

    Ansonsten kann das ja jeder Unternehmer so halten, wie er es gerne möchte. Persönlich bin ich mit meiner Strategie und Philosophie, keinen Rabatt, keinen Skonto und keine Nachlässe zu geben, gut gefahren. Ehrlich kalkulierte Preise, ohne einkalkulierte mögliche Rabattluft, sind für mich seriöses Geschäftsgebaren.

    Mit farbenfrohen und 🙂 freundlichen Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner
    Werner Deck

    • Sabine Bade sagt:

      Lieber Herr Deck,

      ich muss auch sagen, dass in meinen Augen der Vergleich etwas hinkt. Ein Restaurantbesitzer oder ein Bäcker haben ganz andere Gewinnspannen und hantieren mit ganz anderen Werten als Sie in Ihrem Geschäft.

      Ich verstehe, dass Sie keine Rabatte geben möchten – das ist ja auch ihr gutes Recht. Ich finde nur nicht, dass man fünf Brötchen mal zwei mit eine Fassade mal zwei vergleichen kann.

    • Klaus Ewald sagt:

      Hallo Herr Deck,

      um ganz ehrlich zu sein: Ich kann Ihre Argumentation keinesfalls nachvollziehen. Natürlich reduzieren sich Ihre Fixkosten bei einem Auftrag, wenn es um größere Flächen bzw. einen größeren Auftrag geht, das ist bei Handwerkern, Handelsunternehmen oder Industriebetrieben und selbst beim genannten Restaurant-Beispiel so. Die Frage ist nur, ob das entsprechende Unternehmen diese Einsparungen auch an den Kunden weitergibt. Sie haben sich dazu entschlossen, dies nicht zu tun und das ist auch Ihr gutes Recht, aber ich als Kunde würde mich dann nach weiteren Angeboten umhören. Auch das Argument von Hr. Ulrich „Jeder Rabatt, das laß Dir sagen, wird vorab auf den Kaufpreis aufgeschlagen“, zieht hier nicht und ist absolut falsch, da der Unternehmer in diesem Fall ja nur eigene Einsparungen weitergibt. Und auch bei Bäckereien gibt es mit Sicherheit aushandelbare Mengenrabatte, wenn Sie etwa 100 oder 200 Brötchen gleichzeitig abnehmen…