Montag dieser Woche, begannen wir mit Renovierungsarbeiten im Haus einer über 80-jährigen Dame. Diese hatte ein besonderes Sicherheitsbedürfnis.
Zur Besprechung der Arbeiten, eine Woche zuvor, war extra der Sohn der Dame aus Nürnberg angereist. Im Haus wird die Wohnung im OG renoviert und meine Mitarbeiter sollten Fenster, Rolläden und Türen nach einem bestimmten System „sichern“.
Das notierte ich mir alles fein säuberlich auf und erstellte die entsprechende Arbeitsanweisung für meine Mitarbeiter. Die Katastrophe war nur, dass ich bei Arbeitsbeginn offensichtlich einen Blackout hatte und die Informationen nicht an meine Mitarbeiter weitergab. 🙁
Am Dienstagmorgen im Büro, hörte ich als erstes den AB ab und wurde der Katastrophe gewahr. Der Sohn der Dame hatte, am Abend zuvor, seinem berechtigten Ärger über die Missachtung der besprochenen Punkte Luft gemacht und richtig Dampf abgelassen. Und das vollkommen zu Recht!
In dem Moment, wollte ich vor Scham im Erdboden versinken. Puh, das passiert ausgerechnet mir? Unglaublich. Für ein paar Minuten war ich wie paralysiert. Meine Versprechungen und Zusagen, nicht eingehalten. Für mich vollkommen unmöglich.
Das Kind war zwar schon ganz tief in den Brunnen gefallen, aber jetzt hieß es, schnell handeln. Sofort setzte ich mich ins Auto, fuhr beim Blumenladen vorbei und danach sofort zu unserer Kundin.
Dort angekommen, entschuldigte ich mich für meinen unverzeihlichen Fehler mit einem Blumenstrauß. Dabei erklärte ich ihr, wie peinlich und unangenehm mir das ist, die Dinge nicht an meine Mitarbeiter weitergegeben zu haben.
Die Dame war sehr nett und meinte, das sei ja alles nicht so schlimm gewesen. Meine Mitarbeiter hatten glücklicher Weise, bis auf einen kleinen Punkt, die Dinge dennoch intuitiv beachtet.
Wir hatten ein sehr nettes Gespräch und die Dame tröstete MICH, ich solle mir mein Versäumnis nicht so sehr zu Herzen nehmen.
Aber ich kann Ihnen sagen, das steckt mir jetzt noch in den Knochen. Keine Ahnung, warum mir dieser Fehler passiert ist. Kommt zwar sehr selten vor, ist aber dennoch nicht zu entschuldigen.
Auch beim Sohn der Dame, entschuldigte ich mich noch am gleichen Tag per Email.
Wer arbeitet, macht Fehler. Wer viel arbeitet, macht noch mehr Fehler. Ich wollte als Unternehmer auch immer perfekt sein, hat allerdings auch nicht immer geklappt. Ärgerlich war eigentlich immer nur, daß mir dadurch unnötige Kosten in Zeit und Geld entstanden sind. Die Kunden haben das durchweg verstanden und reden heute noch mit mir. Wichtig war allerdings, sofort zu reagieren…
@Radovin Zips
Vielen Dank und ein schönes Wochenende.
Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
Werner Deck
Unmenschlich wäre es, dürften wir keine Fehler machen. Die wahre Größe zeigt sich im Umgang mit gemachten Fehlern, deshalb chapeau für den Mut, über diesen gemachten Fehler so zu berichten, ebenso dafür, selbst zu seinem Fehler zu stehen und ihn nicht irgendwie abwälzen zu wollen und zum dritten für den souveränen Umgang damit.
Ein Handwerker, der so auf einen Fehler reagiert, den würde ich nicht nur wieder buchen, den würde ich auch wärmstens weiterempfehlen. Denn: Auch in Krisen zeigt sich, wo verlässliche Menschen agieren.
@Uwe Hauck
Vielen Dank für Ihren freundlichen und wertschätzenden Kommentar.
Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
Werner Deck