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Wählen Sie das Glück mit den sieben Regeln des Aristoteles

Autor: malerdeck am 6. Januar 2014

AristotelesBei der Frage nach dem Glück bietet die Philosophie der Antike Denkanstöße, die auch heute nichts von ihrer Gültigkeit eingebüßt haben.

In seinem Buch „Nikomachische Ethik“ geht Aristoteles davon aus, dass jeder Mensch die Freiheit hat, ein Leben für sich zu wählen. Wer als Ziel seines Lebens das Glück (griechisch „eudaimonia“) erreichen will, kann dies durch die folgenden sieben Schritte tun:

1. Entscheiden Sie sich für das Glück

Glück fällt Ihnen nicht in den Schoß, sondern wird nur dem gewährt, der es erstrebt. Glück basiert auf der Art des Lebens, die Sie für sich wählen. Stellen Sie sich vor, dass Ihr Leben einen Wegweiser enthält. Schreiben Sie in Gedanken darauf „zum Glück“. Machen Sie sich bewusst, dass Sie der Gestalter Ihres Lebens sind und Ihrem Leben das Ziel vorgeben.

2. Erfahren Sie Glück im Tun

Ein glücklicher Mensch wird aktiv und verwirklicht seinen gewählten Weg durch entschlossenes Handeln. Bemühen Sie sich, Ihre Tätigkeiten so gut wie möglich auszuüben. Streben Sie nach Exzellenz. Das beginnt bei banalsten alltäglichen Arbeiten.

Üben Sie gerade ungeliebte Routinejobs konzentriert und ohne Hast aus. Das vermittelt, so Aristoteles, eine glückliche Erfahrung. Tun Sie jede Minute, jeden Tag, jedes Jahr aufs Neue etwas für Ihr Glück.

3. Leben Sie in Verbundenheit

Glück ist laut Aristoteles niemals ein Leben für sich allein, sondern ein Leben im Netz sozialer Beziehungen. Bauen und pflegen Sie Freundschaften bewusst, aber ohne Hintergedanken. Die Beziehung zu Freunden sollte um ihrer selbst willen erfolgen und nicht wegen kurzfristiger Vergnügungen oder eines langfristigen Nutzens.

Die Voraussetzung für eine solche Freundschaft mit anderen ist vor allem die Zuneigung zu sich selbst. Beziehen Sie Familie, Freundeskreis und Gesellschaft in die Frage nach Ihrem Glück mit ein. Es gibt kein wirkliches privates Glück in einem unglücklichen sozialen Umfeld.

4. Entwickeln Sie alle Bereiche

Entwickeln Sie seelische Güter wie Exzellenz und Weisheit so, wie Sie z. B. auch Ihre finanzielle Altersvorsorge betreiben. Gönnen Sie sich aber auch Lust und Freude an schönen Dingen wie Musik, Theater, Sport oder Tieren.

Pflegen Sie Ihre körperliche Gesundheit und Ihre äußere Erscheinung. Betrachten Sie materielle Dinge, etwa Geld, als Hilfsmittel zur Erlangung von Glück. Das sind sie jedoch nur, sofern Sie sie für Ihr Streben nach Exzellenz und das Wohl anderer einsetzen.

5. Lernen Sie das Glücklichsein

Die erstaunlichste These des Aristoteles: Jeder kann Glück lernen wie ein Handwerk. Sorgen Sie für Ihre eigene Zukunft. Beenden Sie die Gleichgültigkeit gegenüber Ihrem eigenen Leben.

Erkennen Sie Zusammenhänge. Gewöhnen Sie sich neue Verhaltensweisen an. Reagieren Sie gelassener und bewusster auf Unglückserfahrungen.

6. Erfüllen Sie Ihr Leben

Glück umfasst die ganze Spannweite Ihres Lebens, vom Positiven bis zum Negativsten. Sie werden nicht durch ein angenehmes Leben glücklich, in dem Sie Leid und Unglück ausklammern oder verdrängen. Es kommt vielmehr darauf an, auch die schicksalhaften Widrigkeiten des Lebens tragen und bewältigen zu können.

Lassen Sie nicht zu, dass das Schwergewicht Ihres Lebens allein auf Schmerz und Leid liegt. Machen Sie aus dem Gegebenen immer das Schönste und Bestmögliche. Dass der Mensch das kann, unterscheidet ihn von Mineralien, Pflanzen und Tieren.

7. Empfinden Sie das Glück als göttlich

Entscheiden Sie sich für das Glück

Entscheiden Sie sich für das Glück

Eudaimonia bedeutet wörtlich, einen „guten Dämon“ in sich zu haben, einen Mittler zwischen Mensch und Gott. Aristoteles versteht Gott dabei als kosmisches Prinzip.

So sehr Sie sich auch um Ihr Glück bemühen und anstrengen – wenn Sie es erhalten, ist es stets ein Geschenk aus einer höheren Welt.

Glück lässt Sie teilhaben an der Erfahrung der Unendlichkeit. Indem Sie Glück erfahren und sich davon durchdringen lassen, wenden Sie sich hin zu der Kraft, die umfassender ist als Ihr Wesen.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.