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„Berücksichtigen Sie bei Ihrer Angebotskalkulation bitte, dass wir später eventuell noch mehr Arbeiten zu vergeben haben!“
Nicht selten, gerade letzte Woche wieder, höre ich bei einem Interessenten/Kunden diesen oder einen ähnlichen Satz:
„Berücksichtigen Sie bei Ihrer Angebotskalkulation, dass wir später eventuell noch mehr Arbeiten haben!“
Persönlich übersetze ich das etwa so: „Wenn Sie mir einen billigen Preis machen, können Sie später vielleicht mit weiteren Aufträgen von mir rechnen.“
Es macht mir nichts aus und es ist auch legitim, wenn der Kunde auf solche Dinge hinweist. Aber bei einem solchen Ansinnen schießen mir sofort viele Beispiele durch den Kopf und ich frage mich, ob der Kunde andernorts auch diesen Hinweis gibt?
Zum Beispiel:
Beim Bäcker: „Berücksichtigen Sie bitte bei der Brötchen- und Brezelkalkulation, dass ich eventuell wieder bei Ihnen einkaufe.“
Im Restaurant: „Wenn Sie mir die Speisenkarte bringen, berücksichtigen Sie bitte, dass ich eventuell wieder bei Ihnen essen werde.“
Im Reisebüro: „Beim Preis für unsere Urlaubsreise berücksichtigen Sie bitte, dass wir die nächste Reise eventuell wieder bei Ihnen buchen.“
Bei der Deutschen Bahn: „Beim Preis der Fahrkarte berücksichtigen Sie bitte, dass ich eventuell wieder mit der DB fahre.“
Beim Discounter: „Berücksichtigen Sie bitte bei Ihrer Preiskalkulation, dass ich eventuell wieder bei Ihnen einkaufe.“
Im Taxi: „Beim Fahrpreis berücksichtigen Sie bitte, dass ich nächste Woche vielleicht wieder mit Ihnen fahre.“
Usw, usw. Genauso oft höre ich, dass solche Beispiele nicht vergleichbar seien. Ja wieso denn nicht?
Ich gebe ich kein Angebot ab, weil sich hier ein Malermeisterkollege schon viel Arbeit gemacht hat
Am gestrigen Sonntag, erhielt ich diese Anfrage zu einer Angebotsabgabe.
Was die Dame als „eine Art Leistungsverzeichnis mit den nötigen Arbeiten mit Aufmaß“ bezeichnet, ist das hier.
Diese „Art Leistungsverzeichnis“ ist nichts anderes, als das kopierte Angebot eines Malermeisterkollegen. Abgedeckt wurden dabei Firmenkopf und Preise.
Aus den Angebotstexten ist für mich zu erkennen, dass mein Kollege ganz sicher umfangreich und qualifiziert beraten hat und sich dabei viel Mühe und Aufwand gemacht hat.
Z.B. die Beplankung der N+F Holzdecke mit Gipskarton, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Dann die Tapezierung mit Vliestapete und die angebotenen Alternativen mit Lehmglätte und Siliconharzfarbe. Das sind für den Kunden wirklich gute Gestaltungsideen, die mein Kollege da vorschlug.
Diese Mentalität, sich zuerst kostenlos sehr qualifiziert und aufwändig beraten zu lassen und schlau zu machen, um sich danach einen billigeren Anbieter zu suchen, unterstütze ich nicht.
Eine solche Vorgehensweise empfinde ich als unfair. Deshalb gebe ich kein Angebot ab, was ich der Dame noch am Sonntag mitteilte.
Tatsächlich erhielt ich kurz darauf noch einmal eine Antwort.
Ein oder zwei Angebote will sich die Dame angeblich noch einholen. Ja was nun, ein Angebot oder zwei Angebote oder vielleicht doch mehr Angebote?
Kunde wünschte aus Kostengründen ungeeigneten Anstrich für seinen Garagenboden und reklamiert hinterher
In einer Garage sollte der Boden gestrichen werden. Die Weichmacherwanderung zwischen Reifen und Beschichtung, lässt eine normale Bodenfarbe weich werden und nach kurzer Zeit hängt die Farbe am Reifen. Deshalb muss dafür eine Zweikomponenten-Beschichtung eingesetzt werden.
Die 2K-Beschichtung ist aufwändiger und kostenintensiver, als eine Beschichtung z.B. für einen Kellerboden. Nach Aufklärung und eingehender Beratung, wollte der Kunde in seiner Garage dennoch die billigere Kellerbodenbeschichtung. Die Gewährleistung dafür lehnte ich deshalb bereits bei der Beratung und später auch schriftlich im Angebot ab.
Kundenmeinung:
„So schlimm kann das nicht werden und Farbe bleibt bestimmt keine an den Reifen hängen. Das kann ich mir nicht vorstellen.“
Ein paar Wochen später rief der Kunde an und teilte mit, dass es nicht normal sei, dass schon nach so kurzer Zeit die Farbe an den Reifen hängt. Hallo???
Man glaubt es wirklich nicht. Den Anruf müssen Sie sich unbedingt hier anhören.
Natürlich habe ich mir das angeschaut, erklärte dem Kunden noch einmal alles haarklein. Er wollte es aber einfach nicht zur Kenntnis nehmen.
Aus Kulanzgründen haben wir die „Fahrstreifen“ mit geeigneter 2K-Beschichtung nachgearbeitet. Kostenlos und wieder ohne Gewährleistung. Bat aber den Kunden, falls es nicht funktioniert, nicht erneut zu reklamieren! 🙁
Warum hat sich diese Anfrage innerhalb 50 Minuten erledigt? Was glauben Sie?
Heute, um 10:22 Uhr, ging diese Email ein. Es muss schnell gehen.
Um 11:15 Uhr erfolgte mein Rückruf. Melde mich mit Namen und Firmennamen, die Dame fragte mich, warum ich anrufe (!).
- Ich: „Sie haben mir eine Email wegen Malerarbeiten geschickt.“
- Dame: „Sind Sie ein Malerbetrieb?“
- Ich: „JA.“
- Dame: „Hat sich schon erledigt, auf wiederhören.“
Was soll man davon halten? Was glauben Sie, hat sich hier ereignet?
Wunderbarer Coaching-Impuls von Stéphane Etrillard
Das ist so genial stimmig, dem muss nichts mehr hinzugefügt werden.
Zwei Ausnahmen 😉 :
- Es ist auch meine jahrzehntelange Erfahrung.
- Unternehmer der Welt, bitte verinnerlichen und beherzigen.
Ein Klick auf die Grafik, bringt Sie zur Fanpage von Stéphane Etrillard, auf der Sie jeden Tag einen neuen Coaching-Impuls erhalten.
Anruf auf AB: „Ihr Angebot ist sooo schön und Ihre Arbeit ist bestimmt hervorragend!“ Trotzdem kein Auftrag
Diese Dame bedankt sich auf unserem AB überschwänglich für das soooo schöne Angebot. Sie ist auch überzeugt, dass wir die Arbeiten toll ausführen. Haben aber noch andere Angebote und uns, wegen des Preisunterschiedes, keinen Auftrag erteilt.
Beim nächsten Mal will sie uns wieder zum Angebot auffordern, weil unser Angebot soooo schön ist!? Den Anruf müssen Sie sich unbedingt anhören, hier klicken.
Wir leben allerdings nicht vom Angebote Machen, sondern vom Arbeiten Ausführen. Das werde ich der Dame beim nächsten Mal sagen.
Ergänzung am 22.02.2012:
Habe der Dame heute diesen Brief geschrieben.
Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten!
Absage, man kann nicht jeden Auftrag erhalten. Der Kunde, das unbekannte Wesen
Anruf des Kunden am Donnerstag, 2. Februar, am Nachmittag. Wunsch war, Beratung und ein Angebot zu erhalten. Terminvereinbarung für Freitag, 3. Februar, 11:00 Uhr.
Pünktlich zum Termin erschienen und dem Kunden viele Detailfragen zur Ausführung beantwortet. Da an Studenten vermietet werden soll, war der Kunde sehr an einer unaufwändigen Renovierung interessiert. „Was kann man da kostensparend machen?“ Hier wurde der Kunde auf Einsparpotenziale hingewiesen.
Bereits am darauf folgenden Montag, 6. Februar, mein qualifiziertes Angebot mit der Post an den Kunden geschickt. Am Samstag, 11. Februar, vom Kunden diese Email erhalten.
Man beachte die Formulierung: „Mir liegen deutlich günstigere Angebote vor.“ Das lässt mich folgendes spekulieren:
Zum Zeitpunkt meines Besuchs, lagen diese Angebote (also mehrere!) schon vor. Für unwahrscheinlich halte ich, dass der Kunde diese erst nach Vorliegen meines Angebots eingeholt hat. Denn dann hätte der Wettbewerb raketenmäßig funktionieren müssen, was er normaler Weise nicht tut!
malerdeck diente hier lediglich als präziser und gut beratender Auskunftgeber, als Preisbarometer und zur Überprüfung, ob der bisherige Wettbewerb die richtige Vorgenensweise hat.
Wenn die bisherigen Angebote (preislich) bereits den Vorstellungen entsprachen, warum hat der Kunde dann noch malerdeck angerufen? Ob es noch billiger wird?
Fazit: Der Kunde, das unbekannte Wesen! 😉
„Wir möchten, dass Sie vorbeikommen und uns ein kostenloses und unverbindliches Angebot erstellen!“
Anruf von gestern Vormittag. Wenn ich diesen Satz (Artikelüberschrift) höre, weiß ich genau, was die Glocke geschlagen hat: Es werden viele Firmen abgefragt und es wird von vorneherein Wert auf sehr große Distanz gelegt.
Die Geschichte. Dame ist am Telefon und möchte, dass ich vorbeikomme, kostenlos und unverbindlich, natürlich. Stimmlich macht sie mir einen etwas unsicheren Eindruck. Gleich merke ich auch, warum.
Im Hintergrund steht nämlich ihr Gatte, der ihr vorflüstert, was sie zu sagen hat. Der Feigling schickt seine Ehefrau vor.
Höflich und freundlich stelle ich meine Fragen. Zunächst frage ich nach der Adresse und registriere: Fahrzeit für eine Strecke, ca. 30 Minuten. Danach frage ich, was renoviert werden soll. Das Wohn-/Esszimmer soll neu gestrichen werden. Dann frage ich nach der Zimmergröße. Die Fahrt/Zeit kann ich mir sparen.
Die Dame am Telefon unsicher, im Hintergrund immer ihren soufflierenden Ehemann im Nacken. „Da kann ich Ihnen schon einmal eine Hausnummer am Telefon nennen“, sagte ich, nachdem ich alle Informationen hatte. Kalkulierte kurz am PC und nannte der Dame den Preis.
Ob da auch das Umräumen der Möbel enthalten sei, wollte der flüsternde Gatte im Hintergrund wissen. „Die Räumarbeiten werden auf Stundennachweis ausgeführt und gesondert in Rechnung gestellt“, ließ ich den Flüstermann – durch seine Gattin – wissen.
Nachdem sich die Dame bei ihrem flüsternden Ehemann (flüsternd) versicherte, dass er keine Fragen mehr hatte, die Standardantwort nach solch einem Gespräch: „Ich bespreche das jetzt mit meinem Mann und bei Bedarf melden wir uns wieder.“ Von „vorbeikommen“ war nicht mehr die Rede.
Gesprächsdauer, ca fünf Minuten. Hätte ich dem Wunsch entsprochen und wäre persönlich vorbeigekommen, hätte der zeitliche Aufwand ca. 1,5 Stunden betragen!
So versuche ich im Vorfeld schon abzuklären, ob eine Anfahrt überhaupt notwendig ist. Damit ist beiden gedient. Die Anruferin/der Anrufer hat eine Preisvorstellung von mir erhalten und ich habe mir viel Zeit gespart.
Kunde schreibt mir: „Ihr Angebot liegt um ein vielfaches über meinen Vorstellungen.“ Welchen Vorstellungen?
Am Mittwoch, 18. Januar, hatte ich einen Beratungs- und Angebotstermin. Das Angebot sagte ich für Anfang der kommenden Woche zu. Am Montag, 23. Januar, wurde das Angebot verschickt.
Am gestrigen Sonntagmorgen, schickte mir der „Kunde“ diese Email.
Der Mann hat Ahnung vom Malerhandwerk! Was will ich mit solchen „Kunden“? Ein Besserwisser-Schlauberger-Schreiben, nicht einmal ein Dankeschön für meine Mühen?
Hätte die Nachricht z.B. gelautet: „Sehr geehrter Herr Deck, vielen Dank für Ihr Angebot. Der Preis liegt allerdings deutlich über meinem Budjet. Deshalb mache ich die Arbeiten selbst. Danke für Ihre Mühe.“, wäre ich zur Tagesordnung übergegangen.
So aber, musste ich dem guten Mann antworten. Hier meine Antwort von heute.
Das musste ich einfach los werden. Jetzt geht es mir deutlich besser!
Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten! 🙂
Typisches Beispiel: Vorbildlicher und schneller Service, Anfrager meldet sich nicht mehr
Diese heutige Geschichte, ist wieder einmal ein typisches Beispiel, wie ich es leider oft erlebe. Vor allem immer dann, wenn es sehr schnell gehen muss.
Wir bieten einen erstklassigen und zuverlässigen Service, sind schnell, kompetent, freundlich und halten unsere Versprechen ein. Und das heutige Ergebnis? Wieder einmal: Keinerlei Reaktion des anfragenden Kunden.
Die Geschichte im Detail:
- Anruf einer Hausverwaltung, Donnerstag, 22.12.2011, um 11:30 Uhr.
- Vor Weihnachten soll in einer zu verkaufenden Wohnung noch ein Zimmer gestrichen werden, ob wir das machen können?
- In dem leeren Zimmer sei etwas Schimmel abzuwischen und zu streichen.
- Meine Antwort: „Müssen wir besichtigen und geben dann den Kostenrahmen bekannt. Machen können wir!
- Mitarbeiter beauftragt, ca. 25 Fahrminuten entfernt, den Wohnungsschlüssel abzuholen und das Zimmer zu besichtigen.
- Mit „nur etwas Schimmel wegwischen“, ist es in dem Zimmer aber nicht getan.
- Dort, wo an zwei Wänden der Schimmel ist, fällt bereits die Tapete von den Wänden. Die Tapeten Dmüssen entfernt, und die zwei Wände müssen neu tapeziert werden.
- Zudem ist das Zimmer stark nikotinverseucht und benötigt zwei Anstriche.
- Angebot mit den notwendigen Arbeiten kalkuliert und heute morgen, um 7:00 Uhr, per Email an die Hausverwaltung geschickt.
- Dabei gebeten, bis spätestens 9:30 Uhr den Auftrag zu erteilen, damit die Arbeiten heute noch ausgeführt werden können.
- 9:30 Uhr ging reaktionslos vorbei. Gemeldet hat sich niemand mehr.
Danach schrieb ich an die Hausverwaltung diese E-Mail, nachdem der Schlüssel für die Wohnung bei uns, nach vorheriger Terminvereinbarung, zur Abholung bereit liegt.
Was will ich mit solchen Kunden? Diesen schnellen Service, der kompetenten Schnelligkeit und Zuverlässigkeit, bieten nur wenige Handwerksbetriebe. Und kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten.
Für diese Hausverwaltung werde ich nicht einmal mehr den Telefonhörer abnehmen!