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Ein Maler in Paris! Und zwar am Fenster gegenüber. Eine sehr amüsante Beobachtung

Autor: malerdeck am 10. März 2012

Von Mittwoch bis Sonntag dieser Woche, sind wir zum Erholungs-Kurzurlaub in Paris.

Als ich heute Morgen aus dem Hotelfenster schaute, erhaschte mein geschultes Auge, in einem Fenster der gegenüberliegenden Straßenseite, eine kaum sichtbare Malerleiter.

Malerleiter im Fenster auf der anderen Straßenseite

Sollten da vielleicht Malerarbeiten im Gange sein und das Samstags? Oder streicht ein sparsamer Privatmann, 50 Meter von den Champs Elysees entfernt, seine Räumlichkeiten selbst?

Meine Neugier war natürlich geweckt. Und wie in Alfred Hitchcocks Thriller „Das Fenster zum Hof„, legte ich mich beobachtend auf die Lauer, die Kamera schussbereit.

Lange musste ich tatsächlich nicht warten, bis sich schemenhaft eine Figur am linken Fensterrand zeigte.

Schemenhafte Figur am linken Fensterrand

Zunächst war ich mir sehr unsicher, denn die Figur bewegte ich kaum. War es vielleicht doch nur eine Schaufensterpuppe?

Doch dann kam plötzlich Bewegung in das Stilleben. Zwar nicht sehr dynamisch, aber immerhin deutlich sichtbar: Ein Maler bei der Arbeit!

Ein Maler bei der Arbeit

Die Bewegungen des Malers ließen außerordentlich deutlich erkennen, dass er Schweißperlen auf seiner Stirn auf jeden Fall vermeiden wollte. 😉

Dazu lackierte er noch sehr unkonventionell. Eimal pinselte der Maler auf der inneren linken Fensterseite ein wenig herum, danach etwas an der Fensteraußenseite. Weiter ging dann es auf der rechten Fensterinnenseite, um sich nach eingen Pinselstrichen, wieder der gegenüberliegenden Außenseite zuzuwenden.

Eines war mir sofort klar: Schweißperlen wollte der Maler auf jeden Fall verhindern

Das geheimnisvolle System und die unkonventionelle Vorgehensweise dieses „Kollegen“, gaben mir ziemliche Rätsel auf.

Plötzlich hielt der Maler in seiner dynamischen Arbeitsweise inne, überlegte etwas, verschwand und kam mit einem Besen wieder. Offensichtlich fiel ihm jetzt ein, dass er, vor dem Lackieren, noch etwas abstauben/abfegen muss.

Beherzt fegte der Malerfachmann mit dem Besen oberhalb des Fensters. Da ich bei der übersichtlichen Arbeitsweise des Kollegen, mit einem so explosivem Ereignis nicht mehr rechnete, brachte ich meine Kamera etwas zu spät in Anschlag.

Da hatte sich die Staubwolke schon verzogen

Bis die Kamera wieder startklar war, dauerte es etwas. Deshalb ist die gewaltige Staubwolke, die der Maler mit seinem dynaschen Fegen auslöste,  leider nicht mehr auf dem Bild.

Der grobe und feine Staub hatte sich nämlich bereits vollumfänglich, in den frisch aufgetragen Lack eingelagert! Es gehört auch für einen Nichtfachmann wenig Fantasie dazu, wie die Fensteroberfläche jetzt aussieht und wie rauh sie sich anfühlt! 😉

Ruhiges und bewegungsarmes Weiterarbeiten

Der französische Experte arbeitete nun, vom vielen Staub völlig unbeeindruckt, in seinem gewohnten Sytem (??) weiter. Einmal innen, einmal außen.

Einmal innen lackieren, einmal außen lackieren

Nach dem Staubinferno gab sich der Kollege sichtbar große Mühe, den jetzt auf den überall zu lackierenden Flächen liegenden Staub, sehr gewissenhaft und akribisch, in den aufzutragenden Lack einzuarbeiten!

Das ist dem französischen Experten sicher bestens gelungen. Schließlich nahm er sich dafür viel Zeit.

Leider musste ich meine fachlichen Beobachtungen dann abrechen. Wir hätten heute Morgen sonst kein Frühstück mehr erhalten. Und meine bereits ungeduldig wartende liebe Liebe, wäre mit mir vielleicht  etwas böse gewesen.

Ergänzung am  11. März:

Am heutigen Sonntag, gab es noch eine Fortsetzung! 🙂