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Entscheidungen: Mit Selbstgesprächen zu guten Entscheidungen

Autor: malerdeck am 1. Oktober 2013
Selbstgespräche helfen

Selbstgespräche helfen

Ob Sie es merken oder nicht – in Ihrem Gehirn findet ein fortwährendes Selbstgespräch statt. Alle Ihre Entscheidungen und Reaktionen sind Ergebnisse einer internen Besprechung. Dabei sitzen mehrere „innere Personen“ an einem Tisch: Ihre herrlich grenzenlosen Lustgefühle, Ihr Gewissen mit den anerzogenen Werten, Ihr rücksichtsvolles soziales Empfinden, Ihr Gedächtnis mit den vielen Erfahrungen, Ihr Unterbewusstsein mit seinen mächtigen Ängsten und Freuden.

Ihre innere Gehirnkonferenz …

All Ihre Wahrnehmungen und Beobachtungen werden von diesem Kommentatorenteam sofort bewertet und eingeordnet. Dabei überwiegen, wie verschiedene Studien der amerikanischen Stanford-Universität zeigen, die negativen Urteile. Etwa 75 % aller inneren Beurteilungen sind missbilligend oder kritisch. Das ist im Übrigen nicht so schlecht, wie die Verfechter des „positiven Denkens“ oft meinen. Denn das fortwährende Hinterfragen und Beurteilen der erlebten Situationen hat entwicklungsgeschichtlich den wichtigen Zweck, Ihr Verhalten fortwährend zu verbessern und gute Entscheidungen zu treffen. Zugleich ist jedoch erwiesen, dass Sie nicht glücklich werden können, wenn Ihre Selbstgespräche ausschließlich negative Äußerungen enthalten. Dann kippt wie bei einer schlecht verlaufenden Konferenz die Stimmung: Gegenmeinungen werden nicht mehr gehört.

… sollten Sie bewusst moderieren

Angenommen, Sie wollen sich das Rauchen abgewöhnen und sprechen bei jedem Blick auf einen paffenden Werbecowboy zu sich: „Diesen herrlichen ersten Zug werde ich nie mehr genießen dürfen.“ Eine eigentlich richtige Feststellung, aber so blockiert sich Ihr Denken auf das Vergangene, nicht auf den Weg von dort weg. Solche Blockaden können Sie vermeiden, so die Kommunikationstrainerin Peggy McColl, indem Sie Ihre Selbstgespräche hören und gestalten lernen. Es ist einfacher, als viele denken.

Innanansichten Kopf Werner Deck, von hinten

Innere Gehirnkonferenz

Hören Sie beide Seiten, wenn Sie eine Entscheidung treffen

Wenn Sie einen Satz hören wie den: „Das werde ich nie mehr genießen können“, dann fragen Sie Ihre inneren Gesprächspartner, ob es dazu auch eine optimistische Sichtweise gibt. Beispiel: „Dann wache ich jeden Morgen ohne Hustenreiz auf.“ Merken Sie, wie das frischen Wind in Ihre Diskussionsrunde bringt? Jetzt wird nicht mehr über Verlust gesprochen, sondern über Gewinn.

Veranstalten Sie Zukunfts-Selbstgespräche

Viele Selbstgespräche befassen sich mit Gewesenem. Oft gehen Menschen nach einer Unterredung mit ihrem Chef das Gesagte in Gedanken immer wieder durch: „Da hätte ich mich ganz anders verhalten sollen.“ – „Wie hat er meine Antwort wohl aufgefasst?“ Solche Nachbesprechungen sind wichtig, aber sie sind nur sinnvoll, wenn das Thema nicht heißt „Fehler von gestern“, sondern „Verbesserungen für morgen“. Lenken Sie Ihre Selbstgespräche auf die Zukunft. Geben Sie Ihrer inneren Diskussionsrunde Planungsaufgaben. Das hält sie ab von Rückblicken und dem Wiederkäuen alter, schlechter Entscheidungen und schmerzhafter Erfahrungen.

Schreiben Sie Ihre Selbstgespräche auf

Diesen Tipp hatten wir hier schon öfter: Führen Sie ein Tagebuch oder halten Sie im Kalender wenigstens Ihren wichtigsten Gedanken des Tages fest. Protokollieren Sie Ihre Selbstgespräche. Schließen Sie dabei stets mit einer Würdigung, wie am Ende einer Konferenz: „Ich danke Ihnen. Ich denke, wir sind heute wieder ein gutes Stück weitergekommen!“

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.