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Hochwasserkatastrophe. Mitleid? Ja! Nur Mitleid? NEIN! Reden statt handeln
Im Netz kann man derzeit auf allen Kanälen Mitleidsbezeugungen für die Opfer der Überschwemmungen lesen. Dieses, wie ich es nenne, Mitleidsgesülze, wird auch kräftig geliked.
Auf Facebook las ich dazu einen Post von Silvija Franjic,
Diese „Hochwasserbetroffenheitsmentalität“ im Netz verstehe ich nicht. Wer nicht los fährt und hilft, Sandsäcke zu packen, sollte doch diese völlig unnützen Mitleidspostings an die Hochwasseropfer lassen und in der dafür benötigten Zeit vielleicht lieber irgendeinem Menschen in seiner Nähe helfen, statt am PC zu sitzen und dem „sozio-virtuellen Konsens des pseudo-bedeutenden Nichtstuns“ zu frönen. Wenn ich meine Lebensmittel kaufe, sind sie teilweise sogar nicht mal mehr in Europa produziert – so viele Menschen aus aller Welt sorgen täglich dafür, dass es mir „gut geht“. Die von mir benutzten Geräte sind zum größten Teil in Asien produziert, wo Regen und Hochwasserfluten zum Lebensalltag gehören. Es hat durchaus auch für mich Vorteile, dass bestimmte „Welten“ durch das Netz zusammenrücken, doch sollten Worten immer noch Taten folgen …
den ich zustimmend so kommentierte.
Dieses ganze Mitleidgesülze, was hilft es bitteschön KONKRET den Menschen vor Ort? Lindert es etwa deren Not? Natürlich habe auch ich Mitleid mit den Menschen, aber das lindert deren Not NULL!
Was aber sind die Möglichkeiten der Hilfe? In die Katastrophengebiete fahren, Sandsäcke füllen, Menschen mit Schlauchbooten retten, etc. etc.?? Wie bei allen anderen Naturkatastrophen, Flugzeugabstürzen, Erdbeben und und, ist eine direkte persönliche Hilfe fast immer unmöglich.
Wenn ich schon aktiv werden will und den Menschen helfen, dann nicht mit schwafligen Mitleidsadressen, sondern ganz konkret. Dann schaue ich nach einer geeigneten Organisation, überweise € 5, € 10, € 20 oder beliebig mehr. Darum mache ich dann aber auch kein großes Aufhebens. Damit kann aber konkrete Hilfe vor Ort organisiert werden.
„Man soll handeln und nicht reden.“, sagte schon der gute Johann Wolfgang von Goethe.
Dafür musste ich harsche Kritik einstecken.
Nun, ich habe gehandelt und soeben einen Spendenbetrag online überwiesen. Es gibt viele Institutionen, an die man Spenden kann. Ich habe mir das DRK ausgesucht.
Wenn sich dafür ebensoviele Nachahmer finden, wie bei den Mitleids- und Betroffenheitslikes, dann ist den betroffenen Menschen sehr gut geholfen.
Kunde sehr wütend. Mir ist ein unverzeihlicher Fehler unterlaufen
Montag dieser Woche, begannen wir mit Renovierungsarbeiten im Haus einer über 80-jährigen Dame. Diese hatte ein besonderes Sicherheitsbedürfnis.
Zur Besprechung der Arbeiten, eine Woche zuvor, war extra der Sohn der Dame aus Nürnberg angereist. Im Haus wird die Wohnung im OG renoviert und meine Mitarbeiter sollten Fenster, Rolläden und Türen nach einem bestimmten System „sichern“.
Das notierte ich mir alles fein säuberlich auf und erstellte die entsprechende Arbeitsanweisung für meine Mitarbeiter. Die Katastrophe war nur, dass ich bei Arbeitsbeginn offensichtlich einen Blackout hatte und die Informationen nicht an meine Mitarbeiter weitergab. 🙁
Am Dienstagmorgen im Büro, hörte ich als erstes den AB ab und wurde der Katastrophe gewahr. Der Sohn der Dame hatte, am Abend zuvor, seinem berechtigten Ärger über die Missachtung der besprochenen Punkte Luft gemacht und richtig Dampf abgelassen. Und das vollkommen zu Recht!
In dem Moment, wollte ich vor Scham im Erdboden versinken. Puh, das passiert ausgerechnet mir? Unglaublich. Für ein paar Minuten war ich wie paralysiert. Meine Versprechungen und Zusagen, nicht eingehalten. Für mich vollkommen unmöglich.
Das Kind war zwar schon ganz tief in den Brunnen gefallen, aber jetzt hieß es, schnell handeln. Sofort setzte ich mich ins Auto, fuhr beim Blumenladen vorbei und danach sofort zu unserer Kundin.
Dort angekommen, entschuldigte ich mich für meinen unverzeihlichen Fehler mit einem Blumenstrauß. Dabei erklärte ich ihr, wie peinlich und unangenehm mir das ist, die Dinge nicht an meine Mitarbeiter weitergegeben zu haben.
Die Dame war sehr nett und meinte, das sei ja alles nicht so schlimm gewesen. Meine Mitarbeiter hatten glücklicher Weise, bis auf einen kleinen Punkt, die Dinge dennoch intuitiv beachtet.
Wir hatten ein sehr nettes Gespräch und die Dame tröstete MICH, ich solle mir mein Versäumnis nicht so sehr zu Herzen nehmen.
Aber ich kann Ihnen sagen, das steckt mir jetzt noch in den Knochen. Keine Ahnung, warum mir dieser Fehler passiert ist. Kommt zwar sehr selten vor, ist aber dennoch nicht zu entschuldigen.
Auch beim Sohn der Dame, entschuldigte ich mich noch am gleichen Tag per Email.