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Tipps für die Zivilcourage: Die 7 wichtigsten Verhaltensregeln für Notsituationen

Autor: malerdeck am 10. März 2014

„Reagieren statt wegschauen!“ heißt es in vielen aktuellen Aktionen für mehr Zivilcourage, initiiert von Zeitungen und Bürgerinitiativen. Hier Ratschläge der Münchner Polizeisprecherin Manuela Klose für den Fall, dass Sie Zeuge einer Gewalttat werden.

1. Spielen Sie nicht den Helden

Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr. Wenn die Situation gefährlich erscheint, bleiben Sie in sicherer Entfernung. Aber bleiben Sie als Beobachter stehen. Häufig gibt ein Täter schon auf, wenn er merkt, dass er beobachtet wird.

2. Suchen Sie Verbündete

Ein eigenartiges Phänomen: Je mehr Menschen an einem Tatort versammelt sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass niemand hilft. Jeder verlässt sich auf den anderen. Deshalb: Ergreifen Sie die Initiative. Machen Sie andere Menschen auf die Notsituation aufmerksam. Sprechen Sie sie direkt an: „Sie in der blauen Lederjacke. Das Mädchen da vorn braucht Hilfe. Helfen Sie mir bitte.“ Das motiviert die anderen zu mehr Zivilcourage.

Zivilcourage

Beobachten Sie genau

3. Beobachten Sie genau

Merken Sie sich den Täter. Was hat er an? Wie groß ist er? Haarfarbe? Ungefähres Alter? Auffällige Kennzeichen? Wie spricht der Täter? Wohin läuft er? Steigt der Täter in ein Auto, notieren Sie das Kennzeichen. Das alles sind sehr wichtige Hinweise für die Polizei.

4. Rufen Sie um Hilfe

Zivilcourage

Rufen Sie um Hilfe

Die Stimme ist eine Waffe, die Sie immer bei sich tragen. Häufig wurden Täter allein durch die Schreie von Passanten in die Flucht geschlagen. Ein Extratipp für Zivilcourage: Manchmal ist der Ruf „Hilfe! Feuer!“ am besten geeignet, Mitmenschen auf die Schnelle aufmerksam zu machen.

Benachrichtigen Sie dann so schnell es geht die Polizei. Sagen Sie am Telefon genau, was wo passiert ist. Legen Sie nicht gleich wieder auf, sondern warten Sie eventuelle Rückfragen der Polizei ab.

5. Kümmern Sie sich um das Opfer

Leisten Sie Erste Hilfe. Wenn Sie sich darin nicht sicher fühlen, auf jeden Fall seelischen Beistand. Sprechen Sie mit dem Opfer. Sagen Sie, dass Sie da sind und da bleiben. Für das Opfer vergehen oft Ewigkeiten, bis Polizei oder Feuerwehr am Tatort sind.

6. Stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung

Um Täter zu bestrafen, braucht es Zeugen. Auch wenn viele Menschen das Geschehen beobachtet haben – Ihre Aussage kann die entscheidende sein. Unterlassen Sie Ihre Zeugenaussage nicht aus falsch verstandenem Mitgefühl gegenüber dem Täter. Ausländerfreundlichkeit zeigt sich nicht darin, bei Gewalttaten von Ausländern wegzusehen. Im Gegenteil, ausländische Mitbürger sind besonders interessiert daran, dass die schwarzen Schafe unter ihnen dingfest gemacht werden.

7. Helfen Sie unbedingt

Auch wenn es Sie Überwindung, Zeit und Mühe kostet. Lassen Sie notfalls einen wichtigen Termin sausen. Man wird dafür Verständnis haben. Bedenken Sie: Es könnte sein, dass auch Sie einmal dringend Hilfe von anderen Menschen benötigen. Dann hätten Sie sicher kein Verständnis dafür, dass der andere Sie liegen läßt, weil er zu einem Geschäftstermin eilen muss.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.