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Prost! Wie Sie mit einer Mini-Ansprache ein Fest verzaubern können. Tipps für Ihre Mini-Ansprache

Autor: malerdeck am 18. Juli 2013
Rede halten

Die Mini-Ansprache

Eine Familienfeier, eine Einladung zur Ladeneröffnung, eine Geburtstagsparty – wenn niemand eine Rede hält, bleibt es oft ein formloses Zusammensein. Mit den richtigen Worten aber wird daraus ein erinnerungswürdiges Ereignis. Hier ein paar Anregungen, wie Sie als Gastgeber oder auch als Gast mit einem „Toast“ (so sagen die Briten zu einem Trinkspruch) eine Feier aufwerten.

Mit Ihrer Rede bringen Sie möglicherweise eine Kommunikation in Gang, die vorher nicht stattfand. Oft schaffen Sie einen Gesprächsaufhänger für sich selbst – und verdruckste, schweigsame Gäste oder eine öde Veranstaltung lassen sich mit dem richtigen Trinkspruch aus dem Dornröschenschlaf erwecken.

Nicht zu lange warten

Schalten Sie schnell: Sobald jeder ein Glas hat, legen Sie los. Auch zu einem späteren Zeitpunkt lässt sich ein Toast einschieben. Etwa zwischen 2 Gängen bei einem Menü oder wenn gerade einmal alle zusammenstehen.

simplify-Tipp: Je früher Sie dran sind, umso länger profitieren die Gäste davon.

Wie beginnen?

Es ist ganz normal, dass Sie kurz vorher einen Kloß im Hals haben.

simplify-Tipp: Suchen Sie sich einen Verbündeten, dem Sie erklären, dass Sie ein paar Worte an die Gäste richten möchten.Wenn Sie nicht selbst Gastgeber sind, holen Sie ihn zu sich. Er selbst muss nichts sagen, soll sich aber neben Sie stellen, das macht Ihnen Mut! Halten Sie auf jeden Fall ein Glas in der Hand, klopfen Sie dran, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen, oder fragen Sie laut: „Kann mich jeder hören?“

Klassische Rede-Regeln

Ihr Anfang braucht nicht originell zu sein. Starten Sie mit „Ich heiße euch/Sie herzlich willkommen!“ Wenn Sie nicht selbst der Gastgeber sind, geht es weiter mit „… im Namen von Rosi und Josef, denen wir dieses schöne Fest verdanken“. Dann kommt der Anlass: „Wir sind hier zusammen, weil …“ Es gibt viele Treffen, bei denen es längst nicht allen Gästen klar ist, dass es das 50. Betriebsjubiläum oder das Doppelfest 65. Geburtstag/Dienstende ist.

simplify-Tipp: Wenn Sie nicht allen Gästen bekannt sind, stellen Sie sich und Ihr Verhältnis zum Gastgeber kurz vor: „Ich kenne die Gabi seit der Schulzeit und bin froh, dass sich ihr Traum von einer eigenen Ausstellung endlich erfüllt hat.“

Der magische Moment

Gleich wird angestoßen

Gleich wird angestoßen

Dann erzählen Sie eine kurze Begebenheit über den Gastgeber, über ein Erlebnis im Vorfeld der Veranstaltung oder eine Erinnerung. Nur eine! Je lockerer und humorvoller das geschieht, umso besser.

simplify-Tipp: Stellen Sie niemanden bloß, beleidigen Sie keinen. Bauen Sie stattdessen ein Kompliment ein, das schadet niemals.

„Ich war mit Harald im selben Studentenheim, wo wir Tag und Nacht Stevie Wonder gehört haben. Jetzt hat Harald mit Martha einen weit besseren Mitbewohner als mich. Gerade hat er ihr versprochen, immer bei ihr zu bleiben. Und wenn ich sie sehe, fällt mir nur Stevie Wonders wunderbarer Song ein: Isn’t she lovely!“

Hier wurde gerade ein Kniff verwendet, mit dem Sie jede Ansprache aufwerten können: die „vorbereitete Überraschung“. Die Erwähnung der Stevie-Wonder-Musik hatte nur den Zweck, das Lied mit dem positiven Titel vorzubereiten.

Was verboten ist

Wenn Ihnen flau zumute ist, thematisieren Sie das nicht! Mit Bemerkungen wie „Ich bin nicht gut bei so was“ lenken Sie die Aufmerksamkeit auf etwas, was den meisten Zuhörern überhaupt nicht aufgefallen wäre. Lassen Sie ruhig eine Pause, wenn Ihnen die Worte fehlen.

simplify-Tipp: Lächeln Sie, atmen Sie tief durch, sehen Sie jemanden an, der Sie ermutigend anschaut. Aber füllen Sie die Lücke nicht mit „Ähs“ oder dem berüchtigten seufzenden „Ja, also“ als Auftakt. Bemühen Sie sich, ein wenig langsamer zu sprechen als sonst.

Zum Wohl

Zum Wohl

Was erlaubt ist

Gefühle! Schämen Sie sich nicht, wenn Sie von Ihren eigenen Erinnerungen ergriffen und den Tränen nahe sind. Damit liefern Sie einen Toast, der keinen kalt lässt, und geben der Veranstaltung eine Tiefe, von der viele nur träumen.

simplify-Tipp: Am Ende Ihrer kurzen Rede erheben Sie das Glas. Lassen Sie den Jubilar bzw. die Gastgeber hochleben.

Oder wählen Sie einen schönen allgemeinen Spruch. Was immer passt: „Trinken wir auf das Leben!“ Oder: „Auf die Liebe!“ Sie werden es erleben: Nach Ihrem Toast sind die Gäste glücklich und Sie selbst erleichtert. Jetzt haben Sie es sich verdient zu feiern!

Autor: Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

Stressmanagement – Burnout-Prävention. Vorbeugen, bevor es zu spät ist: 8 Sofortmaßnahmen zur Burnout-Prävention

Autor: malerdeck am 17. Juli 2013

Fällt es Ihnen schwer, sich zu konzentrieren? Hatten Sie schon einmal Seh- oder Hörstörungen? Haben Sie den Eindruck, nichts bewirken zu können? Wachen Sie morgens wie zerschlagen auf? Das sind einige Fragen aus den gängigen Burnout-Tests.

Nicht jeder, der solche Fragen mit „ja“ beantwortet, steht kurz vor dem Ausgebranntsein. Dennoch: Die Gruppe der seelisch und körperlich völlig Erschöpften wächst. Dabei ist es so einfach, mit der richtigen Burnout-Prävention rechtzeitig vorzusorgen.

1. Gewinnen Sie Abstand

Unter Stress?

Unter Stress?

Typische Meinung: „Muße? Spaß? Das muss warten, bis ich meinen Arbeitsberg abgetragen habe.“

Denken Sie um: Nehmen Sie sich gerade dann eine Auszeit, wenn Sie unter Druck stehen. Lesen Sie ein spannendes Buch (nicht nur die Tageszeitung!), bei dem Sie alles um sich herum vergessen. Sehen Sie sich einen Film an, der Sie einfach nur zum Lachen bringt. Lassen Sie sich auf das Spiel von Kindern ein. Singen oder musizieren Sie für die Burnout-Prävention im Alltag.

2. Wechseln Sie den Ort

Typische Meinung: „Augen zu und durch! Wenn ich konsequent dranbleibe, wird es schon irgendwie gehen.“

Denken Sie um: Meiden Sie Orte, die für Sie mit Erfahrungen von Misserfolg oder Stress verknüpft sind. Treffen Sie sich mit Ihrem schwierigen Kunden nicht wieder in dem Besprechungszimmer, in dem es neulich schon zum Eklat gekommen ist. Unterrichten Sie als Lehrer Ihre „schlimme Klasse“ einmal in einem anderen Raum oder im Freien statt in dem Klassenzimmer, das Sie bereits mit erhöhtem Puls betreten. Nehmen Sie zum Zweck der Burnout-Prävention auf Ihrem Weg zur Arbeit lieber eine längere Strecke in Kauf, als Straßen voller aggressiver Autofahrer zu benutzen. Wechseln Sie den Tisch oder den Raum, wenn Sie merken, dass Ihre Gedanken am Schreibtisch blockiert sind.

3. Bewegen Sie sich

Bewegung ist gesund und macht Freude

Bewegung ist gesund und macht Freude

Typische Meinung: „Fitness-Studio? Sport? Das bringt doch nichts, wenn ich es nicht total konsequent 3-mal pro Woche mache!“

Denken Sie um: Auch die kleinste Bewegung hilft! Treppe statt Lift, ein kleiner Spurt statt gemächlichen Schlenderns, eine halbe Stunde Schwimmen vor dem Frühstück im Hotel, minimale Morgengymnastik, eine Haltestelle früher aussteigen oder einen weiter entfernten Parkplatz nehmen und den Rest zu Fuß gehen – all das ist weit besser als gar nichts! Gesunde Gymnastik ist übrigens schmerzfrei. Lassen Sie alle Gewaltmaßnahmen weg.

4. Suchen Sie die Gegenwart freundlicher Zeitgenossen

Typische Meinung: „Die Menschen um mich herum machen mich fertig!“

Denken Sie um: Den Charakter von Frau Spitz und Herrn Fiesling können Sie nicht ändern. Und dass Sie mit denen zu tun haben, meist auch nicht! Aber Sie können sich zum Ausgleich gezielt Menschen zuwenden, die eine positive Ausstrahlung haben. Suchen Sie ganz egoistisch den Kontakt mit Kollegen und Kunden, die Sie mögen und die Ihnen guttun. Das ist die beste Schutzimpfung gegen die täglichen Miesmacher und wichtig für die Burnout-Prävention.

5. Akzeptieren Sie Ihren Alltagsstress

Typische Meinung: „Schrecklich, wie stressig diese Woche wieder ist!“

Denken Sie um: Nehmen Sie wie mit einem Messinstrument wahr, wann Sie gestresst sind und wie sehr. Sagen Sie sich vor dem schwierigen Gespräch mit einem Kunden oder dem Chef: „Ich fühle mich etwas/ziemlich/sehr gestresst.“ Dadurch schulen Sie Ihr Gespür für die schönen Momente, wenn die Belastung wieder nachlässt. Burnout-Opfer können das nicht mehr; für sie ist das Belastungsgefühl zum Dauerzustand geworden. Machen Sie sich klar, dass Stress zum Leben gehört – genauso aber auch das Abhängen und Faulenzen.

6. Sparen Sie an Alkohol, Nikotin, Kalorien, Koffein

Typische Meinung: „Gesundes Leben kann ich mir nicht leisten, bei dem Stress brauche ich meine kleinen Drogen.“

Denken Sie um: Probieren Sie es 1 Woche lang aus, auf die übliche Tasse Kaffee und das süße Teilchen zu verzichten. Gehen Sie stattdessen 5 Minuten ins Freie, und machen Sie einen Powerspaziergang (schnelles Gehen, aber nicht Rennen). Das wirkt – bei gleichem Zeitaufwand – mindestens genauso gut gegen Ihre Müdigkeit wie die Zufuhr von Koffein. Aber Sie beugen damit zusätzlich dem Stress vor. Achtung: Finger weg von Alkohol, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie ihn zur Entspannung brauchen!

7. Versprechen Sie weniger

Typische Meinung: „Wenn ich nicht da bin, läuft nichts. Es ist nun mal das Los der Guten, dass sie immer gebraucht werden.“

Denken Sie um: Es ist leider das Los der Guten, vom Burnout bedroht zu sein! Je mehr Sie leisten, desto stärker werden die anderen sich auf Sie verlassen – ein Teufelskreis. Starten Sie konsequent eine Delegier-Initiative: Geben Sie auch Jobs ab, die Sie eigentlich schneller oder besser machen. Nur so können Sie sich retten.

8. Lassen Sie sich vom Arzt helfen

Typische Meinung: „Wenn mich mein Arzt krankschreibt, bin ich meinen Job bald los.“

Denken Sie um: Wenn Sie wirklich schwer krank werden, sind Sie noch viel mehr los! Weil Burnout-Erkrankte die Krankenkassen richtig viel Geld kosten, ist die Burnout-Prävention gesundheitspolitisch höchst erwünscht. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie zusammenbrechen. Eine Kur kann Wunder wirken – nicht nur bei Ihnen, sondern unter Umständen auch bei Ihrem Arbeitgeber.

Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl 

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

Alltagshilfen: So kommen Sie auf brillante Ideen und können jedes Problem lösen. 10 Schritte zu kreativen Lösungen

Autor: malerdeck am 15. Juli 2013
Idee

Auf brillante Ideen kommen

Jeden Tag Ihres Lebens müssen Sie kleinere und größere Probleme lösen: im Beruf, zu Hause, in der Partnerschaft, bei der eigenen Lebensplanung. Die folgenden 10 Tipps des Kreativitätstrainers Darren Roberts werden Ihnen helfen, im Labyrinth des täglichen Problemlösens den roten Faden zu behalten.

1. Definieren

Viele Menschen stürzen sich blind auf das Problemfeld. Wenn Sie das Problem lösen möchten, brauchen Sie aber einen festen Ausgangspunkt. Wo stehen Sie? Welches sind die Fakten?

Beispiel: Sie wollen als Paar im Sommer verreisen. Wie viel Zeit und Geld können Sie zur Verfügung stellen? Was wollen Sie erleben? Fixieren Sie die Grenzen Ihrer Aufgabe schriftlich („1-wöchige Städtereise für 2.000 €“).

2. Brainstormen

Altbekannt, aber immer wirksam: Generieren Sie Ideen, ohne sie frühzeitig zu bewerten oder einzugrenzen. Spinnen Sie frei herum, alle Assoziationen sind erlaubt, am besten wieder schriftlich. Erst wenn alles steht, sichten und bewerten Sie Ihre Ergebnisse und beginnen Sie so mit dem Problem lösen.

Beispiel: Wohin? Am Ende, nach der Bewertungsphase, steht auf Ihrer Liste: „Venedig (Italien waren wir die letzten Jahre schon) – Amsterdam – Kairo (zu heiß) – Paris (wir können kein Französisch).“

3. Fokussieren

Ihr Alltag, Ihr Chef, Ihre eigene Routine und vieles mehr stehen Ihren Ideen im Weg. Lassen Sie sich von nichts und niemandem abhalten und bauen Sie absehbaren Frustrationen rechtzeitig vor, indem Sie auch ein Problem lösen, dass sich noch nicht akut angemeldet hat.

Beispiel: Sie wollen im Sommer nach Amsterdam, aber eigentlich kommen Ihre Eltern jedes Jahr um diese Zeit zu Ihnen zu Besuch. Beugen Sie Streit vor und bieten Sie frühzeitig einen anderen Termin an.

4. Interessieren

Prüfen Sie Ihr Bauchgefühl: Sind Sie interessiert an der Problematik? Dann bleiben Sie dran! Langweilt sie Sie? Dann delegieren Sie das Finden einer Problemlösung, aber versprechen Sie, das Ergebnis zu akzeptieren.

Beispiel: Wenn es Ihnen gleichgültig ist, wohin Sie reisen, bitten Sie Ihren Partner, das allein zu entscheiden. Oder interessiert Sie das Thema gutes Essen? Dann schmökern Sie schon mal in einem Restaurantführer.

5. Vergleichen

Suchen Sie Parallelen zu Ihrem Problem, auch wenn der Vergleich noch so wahnwitzig wirkt.

Beispiel: Sie überlegen, ob Sie ein Hotel nahe dem Stadtzentrum nehmen sollen. Vielleicht wissen Sie, dass Ihr Partner U-Bahnen hasst, aber möglichst viel zu Fuß entdecken möchte.

6. Herausfordern lassen

Das Wort „Problem“ wirkt negativ. Benennen Sie es um: Schalten Sie von Problem auf Herausforderung.

Beispiel: Machen Sie aus einem jammernden „Dann müssen wir uns ja auch die ganzen Museen anschauen“ die reizvolle Aufgabe, aus den über 50 Museen das herauszufinden, das Sie beide mögen. Vielleicht in das Rijksmuseum oder ins Anne-Frank-Huis? So lässt sich leichter das „Problem“ lösen, nachdem Sie es getarnt und sich selbst motiviert haben.

7. Benennen

Eine Aufgabe motiviert viel besser, wenn sie einen einprägsamen Namen trägt!

Beispiel: Sprechen Sie statt von der schnöden „Reise nach Amsterdam“ von „unseren zweiten Flitterwochen“ oder „Expedition ins Land der Käsköppe“.

8. Tagträumen

Lassen Sie Ihr kreatives Unbewusstes arbeiten. Vertrauen Sie darauf, dass sich die Lösung in beiläufigen Phantasien präsentiert.

Beispiel: Sie ertappen sich bei der Vorstellung eines romantischen Aufenthalts auf Amsterdams Grachten? Dann reservieren Sie übers Internet ein Zimmer in einem der vielen Hausboot-Hotels Amsterdams.

9. Verändern

Machen Sie es sich zur Routine, Ihre Routinen zu durchbrechen! Um frische Ideen zu erzeugen, ist Ungewohntes ein wertvoller Rohstoff.

Beispiel: Sie haben bisher alle Reisen mit dem Auto unternommen? Fassen Sie diesmal Bahn, Schiff, Fahrrad, Motorrad oder Wohnmobil ins Auge. Sie haben immer den gleichen Reiseführer benutzt? Probieren Sie einen anderen aus!

10. Notieren

Nehmen Sie immer Stift und Papier oder ein Diktiergerät mit. Wenn Sie mitten in der Nacht Geistesblitze haben – schreiben Sie sie auf. Im Stau, beim Warten an der Kasse, in einem langen Meeting – überall kann ein Kreativitätsdurchbruch kommen. Auch wenn es nur eine kleine Assoziation zu Ihrer Herausforderung ist: Halten Sie sie fest, daraus kann sich ein handfester Plan entwickeln, wie sich Ihr Problem lösen lässt.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

Alltagshilfen: Beileid aussprechen – aber wie?

Autor: malerdeck am 11. Juli 2013

Die 5 W-Fragen zur aufrichtigen Anteilnahme

Abschied nehmen

Beileid aussprechen

Beileid aussprechen fällt uns häufig schwer: Wir wollen Anteil am Tod eines Menschen nehmen, sind uns aber unsicher, ob und wie das am besten gelingen mag. Die simplify-Botschaft dazu lautet: Bleiben Sie bei sich selbst! Worauf es im Einzelnen ankommt, wenn Sie Beileid aussprechen wollen, erläutern wir anhand der 5 wichtigsten Fragestellungen:

1. Warum ist Ihr Beileid wichtig?

Beileid aussprechen heißt mit-trauern. Damit begleiten Sie die Hinterbliebenen aktiv bei deren Trauerarbeit und zeigen: „Meine Gedanken gelten euch und dem Verstorbenen. Ich bin bereit, mit euch darüber zu sprechen, wenn ihr mich braucht.“ Das Beileid ist außerdem Ihr ganz persönlicher Weg, um sich der eigenen Trauer bewusst zu werden und diese auszudrücken. simplify-Rat: Sehen Sie das Kondolieren nicht als lästige Pflicht, sondern als großartige Chance, jemanden in Erinnerung zu behalten und wertzuschätzen.

2. Wie bekunden Sie am besten Ihr Beileid?

Wenn Sie die oder den Verstorbenen gut gekannt haben oder engen Kontakt zur Familie pflegen, empfiehlt sich ein Trauerbesuch. Er ist persönlich und bietet Gelegenheit zum Dialog. simplify-Rat: In manchen Regionen ist es üblich, einfach bei den Verwandten zu erscheinen. Wenn Sie unsicher sind, rufen Sie vorher an, ob Ihr Besuch erwünscht ist.

Be

Wie Beileid bekunden?

Die Mehrheit der Anteilnehmenden wählt die Trauerkarte, um Beileid auszusprechen. Der Vorteil: Sie haben Zeit, sich Gedanken über die richtigen Worte zu machen. simplify-Rat: Es ist hilfreich, einen kleinen Vorrat an Kondolenzkarten zu Hause zu haben. Dennoch sollte die Karte zum Verstorbenen passen. Greifen Sie im Zweifel lieber zu einer neutralen Karte ohne Trauerspruch. Eine Karte ist auch dann sinnvoll, wenn Sie mündlich Ihre Anteilnahme aussprechen.

Das Telefon ist bei größeren Entfernungen die Alternative zum Kondolenzbesuch. Inzwischen bieten auch E-Mail und Internet die Möglichkeit, zu kondolieren. simplify-Rat: Erhalten Sie die Nachricht über den Tod eines Menschen per E-Mail, übers Internet (z. B. Twitter, Facebook) oder übers Telefon, können Sie Ihr Beileid über dieselben Kanäle aussprechen – jedoch niemals alternativ den unpersönlicheren Weg nehmen.

3. Wann sollten Sie Ihr Beileid aussprechen?

Hierzu gehen die Meinungen auseinander: Mancher will den Hinterbliebenen erst einmal Zeit lassen, um das Nötigste zu regeln. Andere melden sich umgehend, nachdem sie vom Tod erfahren haben. simplify-Rat: Direkt nach der traurigen Nachricht sind Sie erfahrungsgemäß selbst am meisten betroffen. Wenn Sie authentisch bleiben wollen, nutzen Sie diesen Moment, um Ihrem eigenen Schmerz oder Ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. So wird Ihr Beileid persönlicher.

4. Wem gilt Ihr Beileid?

Sie können sich entweder an die Menschen richten, zu denen Sie am meisten Kontakt hatten. Oder Sie wählen die Person als Empfänger aus, die dem Verstorbenen am nächsten stand bzw. in einer Traueranzeige ganz oben bei den Trauernden steht.

5. Welche Worte sind die richtigen?

Welche Worte sind die richtigen?

Welche Worte sind die richtigen?

Heimgang, Ableben, Schicksalswendung, Anteilnahme, Kondolenz – diese Worte benutzen wir selten im Alltag. Sie sind uns fremd. Das gilt genauso für einen komplizierten, ernst und traurig wirkenden Satzbau, wie er häufig auf Kondolenzkarten zu finden ist. Das alles befremdet auch die Empfänger! simplify-Rat: Schreiben oder sprechen Sie lieber in Ihrer eigenen Sprache! Machen Sie es persönlich und verzichten Sie auf vorgefertigte Beileidsbekundungen. Hier unsere Tipps für die richtigen Worte zum Beileid aussprechen:

  • Starten Sie und bleiben Sie bei Ihren Gefühlen („Die Nachricht vom Tod hat mich erschüttert …“ oder „Ich bin immer noch sprachlos …“), und geben Sie nicht vor, die des Trauernden zu kennen („Ihnen hat es sicher den Boden unter den Füßen genommen …“).
  • Vermeiden Sie auch typische Aussagen („Es war besser so …“ oder „Nun ist er endlich erlöst …“), denn sie stehen Ihnen nicht zu.
  • Zeigen Sie den Angehörigen, warum Sie die oder den Verstorbenen nicht vergessen. Drücken Sie stets positiv aus, was sie oder ihn ausgezeichnet hat („Sein Lachen hat uns alle mitgerissen …“) oder wofür sie/er Ihre Wertschätzung erhält („Max ist sich selbst immer treu geblieben. Er ist und bleibt damit ein Vorbild für mich …“).
  • Fällt es Ihnen schwer, über sich selbst zu sprechen, z. B. weil Sie die oder den Verstorbenen nicht mochten? Dann können Sie auf die Beziehung zwischen dem Hinterbliebenen und ihr oder ihm eingehen („Ich habe dich immer dafür bewundert, dass du Marie die letzten Monate rund um die Uhr begleitet hast …“).
  • Vermeiden Sie gut gemeinte Ausblicke in die Zukunft („Du findest bestimmt wieder ein neues Glück …“ oder „Bald haben Sie diese schlimme Zeit überstanden und können wieder nach vorne sehen …“). Bleiben Sie in der Gegenwart. Schmerz und Trauer dürfen sein.
  • Schreiben Sie dem Trauernden auch nicht vor, was er zu tun hat („Nach den vielen Jahren der Pflege wird es nun Zeit, dass du an dich denkst!“).
  • Verhindern Sie, dass Sie eigene Trauer einbringen und dadurch mit-leiden („Ich weiß genau, wie Sie sich jetzt fühlen! Mir ging es mit meiner Mutter genauso. Sie ist vor 6 Monaten verstorben …“). Gestehen Sie den Trauernden eigene Emotionen zu, die ganz anders ausfallen können als Ihre.
  • Verabschieden Sie sich genauso persönlich, wie Sie begonnen haben („Ich fühle mich tief verbunden mit euch …“ oder „Wir denken an dich …“).

Autorin: Dunja Herrmann

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

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Mut zur Unvollkommenheit! Perfektionismus adé: Das Unvollkommenheits-Training

Autor: malerdeck am 9. Juli 2013
Wenn ich nur...

Wäre ich nur…

„Wenn ich schlanker, schöner, reicher, klüger wäre, dann wäre ich auch glücklicher.“ Ein Traum, der viele Menschen krank, frustriert und unglücklich macht. Das haben die Lebensberaterinnen Enid Howarth und Jan Tras aus Albuquerque, USA, herausgefunden.

Der unausrottbare Mythos vom perfekten Leben stimmt nicht, sagen die beiden. Er bindet Energie, anstatt Kraft zu geben. Sie ermuntern zur fröhlichen, gelassenen Unvollkommenheit. Das Leben hat Fehler, Macken, Ecken und Kanten. Nur wer sie akzeptiert, lebt voll und ganz.

Natürlich gibt es Tätigkeiten, bei denen Fehler gefährlich sind: beim Autofahren, beim Überqueren einer Straße, beim Umgang mit Arzneimitteln. Aber aus solchen Situationen besteht nicht das ganze Leben. Dazwischen ist viel Raum für kleine und große Schnitzer.

Eine Untersuchung der Universität von New Mexico hat ergeben: Übertriebene Genauigkeit macht nicht nur krank, sondern richtet auch wirtschaftlichen Schaden an. Glücklicher, einfacher und geldsparender lebt, wer den Mittelweg zwischen Schlamperei und Perfektionismus findet.

Perfektionismus contra Pragmatismus

Eine alltägliche Situation: Sie sehen, dass sich in einer Zimmerecke die Staubflocken ballen.

Reaktion 1: Sie seufzen: „Es wird Zeit für einen umfassenden Hausputz, ein radikales Großreinemachen!“ Und lassen den Dreck liegen, denn hier zu putzen „wäre ja nur ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Reaktion 2: Sie nehmen den Staubball einfach mit der Hand auf und werfen ihn weg.

Reaktion 1 ist der Perfektionismus. In der Tat wäre das die vernünftigste Lösung, denn wenn sich hier der Dreck sammelt, dann sicher auch anderswo. Aber meist kommt es nicht so bald zur geplanten perfekten Aktion, und der deutlich sichtbare Staubknödel bleibt erst einmal liegen.

Reaktion 2 ist die richtige, einfache und pragmatische Lösung. Sie hat 2 bestechende Vorteile: Zum einen ist das unmittelbare Problem beseitigt, zum anderen ist der Weg zur perfekten Großreinemachaktion dadurch nicht versperrt.

Moderne Mythen 1: Der Versager

Howarth und Tras haben die „Mythen“ zusammengestellt, die viele Menschen als anerzogene Glaubenssätze mit sich herumtragen, und rufen dazu auf, diese Mythen als unrealistisch und wirklichkeitsfeindlich zu entlarven. Einer der häufigsten:

Unter Stress?

Bich ich ein Versager?

„Wenn ich nicht alles vollkommen richtig mache, bin ich ein Versager.“

Das Gegenmittel: Freunden Sie sich mit Ihren Fehlern an. Betrachten Sie andere Menschen: Oft sind deren Fehler das Interessanteste an ihnen. Sagen Sie zu sich selbst: „Meine Fehler machen mich einzigartig und kostbar.“

Stellen Sie sich vor den Spiegel, strahlen Sie sich an, und sagen Sie laut: „Ich bin teilerfolgreich.“ Sie können wundervolle Berichte schreiben, aber nie rechtzeitig. Sie sind eine hervorragende Organisatorin, aber Sie nehmen sich immer zu viel vor.

Seien Sie dankbar für die Freundlichkeit anderer, die im großen und ganzen mit Ihren Fehlern wunderbar leben können. Akzeptieren Sie Ihr unvollkommenes Ich. Nach all den Jahren haben Sie es sich verdient.

Darüber hinaus haben Howarth und Tras die folgenden Übungen entwickelt:

Die 14er-Liste

Wenn Sie sich wie ein Versager oder eine Versagerin vorkommen, machen Sie eine Liste mit 14 Dingen, die Sie an diesem Tag geschafft haben: Sie haben wundervollen Tee gekocht, sind ohne Stolpern die Treppe heruntergelaufen, unfallfrei Auto gefahren, beherrschen die Textverarbeitung auf Ihrem PC …

Diapositiv

„Fotografieren“ Sie an jedem Tag in Ihrem Gehirn einen schönen Moment, eine gelungene Arbeit, ein Lob – und sehen Sie sich am Abend dieses Gehirn-Foto an, vielleicht während Sie sich in der Badewanne entspannen oder vor dem Einschlafen im Bett.

Schadensbericht

Amüsieren Sie sich über Ihre Fehler, und erzählen Sie anderen davon. Machen Sie eine nette Geschichte daraus. Die Menschen hören es furchtbar gern, dass auch einmal andere Mist bauen. Die Pannen von heute sind oft die Anekdoten von morgen! Probieren Sie es aus: Sie werden dadurch nicht im Ansehen sinken, sondern an Liebenswürdigkeit gewinnen.

Der unperfekte Gelassenheits-Tag

Gestatten Sie sich Momente der Unvollkommenheit, oder legen Sie sogar einmal einen komplett vorsätzlich unvollkommenen Tag ein. Ein paar Ideen, die Sie natürlich mit eigenen Vorschlägen ergänzen können:

  • Ziehen Sie etwas an, das nicht zusammenpasst.
  • Gehen Sie mit einer ungebügelten Hose ins Büro.
  • Steigen Sie in den falschen Bus.
  • Bitten Sie um Hilfe.
  • Antworten Sie auf eine Frage mit „Das weiß ich nicht“.
  • Rufen Sie eine falsche Telefonnummer an und sagen Sie „Entschuldigung!“.
  • Erzählen Sie einen schlechten Witz schlecht.

Moderne Mythen 2: Die Machbarkeit

„Perfektion ist erreichbar.“ Dieser Mythos ist eine Art Glaubensbekenntnis der modernen Industriegesellschaft, millionenfach durch Werbeversprechen in unser Unterbewusstsein gehämmert: In 7 Jahren zur 1. Million, in 5 Jahren zum Topmanager und in 9 Wochen zum Waschbrettbauch.

Mehr Mut zur

Mehr Mut zur Unvollkommenheit

Die Wirklichkeit: Perfektion ist selten, flüchtig und wird meist nur zufällig erreicht. Selbst angeblich perfekte Systeme wie z. B. Weltraumfahrzeuge setzen nie auf Vollkommenheit. Sie funktionieren nur deshalb (fast) immer perfekt, weil alle Systeme mehrfach vorhanden sind. Die Erbauer rechnen also mit der Unvollkommenheit jeder Einzelfunktion.

Autohersteller berichten, dass Neuwagenkäufer wegen winziger Kratzer ganze Teile oder das ganze Auto umgetauscht haben wollen. Viele Menschen legen diesen völlig überzogenen Perfektionismus auch bei sich selbst an den Tag. Sie tragen – so Howarth und Tras – einen unbarmherzigen inneren Richter mit sich herum. Am lautesten ist die innere Stimme beim Aufstehen, beim Einschlafen oder direkt nach einem Fehler: „Du hättest es besser machen müssen“ – „Du kannst es besser“ – „Schäm dich!“

Das Gegenmittel: Streben Sie nicht danach, perfekt zu sein, sondern kompetent und einmalig. Entlassen Sie sich selbst in eine entspannte Normalität. Mit der Unperfektheit der meisten anderen Menschen können Sie ja gut leben. Seien Sie gegenüber sich selbst ebenso großzügig. Übungen dazu:

Leiser, bitte

Drehen Sie die Lautstärke Ihres inneren Richters herunter. Sagen Sie Ihrer inneren Stimme: „Ich höre dich. Du brauchst mich nicht anzuschreien.“

Herauslocken

Versuchen Sie, sich Ihren inneren Richter leibhaftig vorzustellen. Zeichnen Sie ihn, formen Sie ihn aus Lehm, oder fertigen Sie eine Collage aus Illustriertenbildern an. Sehen Sie sich an, wie unbarmherzig und hässlich er ist. Geben Sie ihm dann den Platz, den er verdient: Legen Sie das Bild in eine Schachtel mit alten Sachen, oder weisen Sie ihm in Ihrer Vorstellung einen Platz in der Hundehütte zu. Töten oder zum Schweigen bringen können Sie Ihren inneren Richter nicht. Aber Sie können ihm zeigen, dass er nicht der Chef in Ihrem Leben ist.

Selbstbekenntnis

Formulieren Sie einen lustigen Satz, mit dem Sie sich selbst beschreiben. Hier ein paar Vorschläge:

  • Ich bin tüchtig, liebenswert, patent und durch und durch unperfekt.
  • Die Entwicklungsstufen meines Lebens: Perfekt, Plusquamperfekt, Unperfekt.
  • Ich bin unvollkommen und muss mir dazu nicht die geringste Mühe geben.
  • Meine Fehler sind besser als deine.
  • Ich bin unvollkommen, also bin ich.

Moderne Mythen 3: Der Erfolg

„Du bist, was du erreichst“, das ist das Glaubensbekenntnis der Erfolgstrainer. Die Wahrheit ist, dass wir mehr sind als unsere Tätigkeiten. Arbeitssucht gibt es in vielen verdeckten Formen. Gönnen Sie sich selbst einen Augenblick Ihrer wertvollen Zeit. Sie haben ihn sich verdient. Und prüfen Sie, ob Sie nicht doch etwas vom Workoholic haben.

Testen Sie sich

Notieren Sie alle Aussagen, die auf Sie zutreffen:

  • Ich bin ständig beschäftigt.
  • Ich schaffe manchmal mehr, als eigentlich menschenmöglich ist.
  • Langeweile kenne ich nicht.
  • Erschöpfung hebt meine Stimmung.
  • Mein Zeitplan ist so eng, dass nie etwas schiefgehen darf.
  • Ich habe öfter Schmerzen in Nacken, Schulter oder Rücken.
  • Ich staune oft selbst, wie schnell mir bestimmte Arbeiten von der Hand gehen.
  • Ich liebe das Gefühl, finanziell nicht nur gut, sondern außerordentlich gut abgesichert zu sein.

Wenn Sie mehr als eine Antwort angekreuzt haben, sind Sie auf den „amerikanischen Traum“ abonniert: höher hinaus wollen, verbissener kämpfen, mehr Geld machen. Howarth und Tras (immerhin selbst Amerikanerinnen) nennen dieses Lebensmodell einen Alptraum, der 30 Jahre lang anhalten kann.

Gegenmittel: Beziehen Sie Ihren Körper und Ihr Glücksgefühl in Ihre Lebensgestaltung mit ein. Verletzen Sie Ihre eigenen Regeln. Tun Sie etwas Ekstatisches. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Dinge, die kein Geld und keinen Erfolg bringen, sondern Ihnen einfach Spaß machen. Hören Sie auf Ihre Familie, Ihre Freunde und Ihren Körper, und erfüllen Sie deren Wünsche.

Übungen?

Bei diesem Kapitel haben Howarth und Tras die „Hausaufgaben“ bewusst weggelassen. Nehmen Sie sich Zeit, um zu spielen und auszuruhen.

Zum Weiterlesen: Enid Howard und Jan Tras, „Unvollkommen lebt sich’s besser“, nur noch gebraucht erhältlich.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

Alltagshilfen: Nutzen Sie die Tricks der Büro-Profis für Ihr Ablagesystem zu Hause

Autor: malerdeck am 1. Juli 2013

Erstaunlich viele Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz mit praktischen Organisationsmitteln und Ablagesystemen arbeiten, sind noch nie auf die Idee gekommen, diese auch zu Hause einzusetzen. Bei manchem mag dabei die Scheu eine Rolle spielen, Dinge im Privatleben wiederzufinden, die an die tägliche – womöglich noch ungeliebte – Arbeit erinnern. Die simplify-Idee: Organisieren Sie sich auch privat mit 2 der gängigsten Büro-Hilfsmittel.

Profi-Trick 1: Registermappe 1-31

Das Organisationstalent

Die in jedem Bürohandel erhältliche Registermappe 1-31 (im Bürojargon auch „Wiedervorlage“ genannt) enthält 31 Fächer, je 1 für jeden Tag des Monats. Dort hinein kommen im Voraus Unterlagen, die Ihnen dann an einem bestimmen Tag des Monats sofort zur Verfügung stehen. Wenn Sie diese Mappe privat einsetzen, brauchen Sie nie wieder nach termingerechten Unterlagen zu suchen. Hier 10 Beispiele:

  1. Theater- und Konzertkarten
  2. Einladungen mit Anfahrtsbeschreibungen
  3. ausgefüllte Formulare, die Sie zu Terminen bei Ämtern, Versicherungen, Vereinen und anderen Institutionen mitnehmen müssen
  4. Passfotos und Bescheinigungen, die Sie zum termingerechten Kauf von Monats- oder Saisonkarten zur Hand haben müssen (Schwimmbad, Fitness-Studio, öffentliche Verkehrsmittel)
  5. Flugscheine, Fahrkarten und andere Unterlagen für den Starttag Ihres Urlaubs
  6. fertige Briefe, die Sie an einem bestimmten Tag absenden möchten
  7. Rechnungen, die Sie an einem bestimmten Tag überweisen wollen
  8. Ihr Einkaufszettel für den Großeinkauf am nächsten Samstag
  9. Aktivitäten, die Sie an einem bestimmten Tag in Wohnung, Haus oder Garten vornehmen möchten
  10. Ihre Ideen- und Materialsammlung für die nächste Sitzung eines Vereins oder Clubs, dem Sie angehören
Ablagesystem

Ablagesystem

Nicht ohne meinen Kalender!

Die Registermappe 1-31 ersetzt als Ablagesystem nicht Ihren Terminkalender, sondern stellt Ihnen nur alles Verfügung, was Sie zu jedem eingetragenen Termin benötigen. Auch wenn Sie an bestimmten Tagen in Ihrem Terminkalender keine privaten Aktionen eingetragen haben: Werfen Sie trotzdem zu Beginn jedes Tages einen Blick in Ihre Tagesmappe – es könnte ja sein, dass Sie den zugehörigen Termineintrag im Kalender tatsächlich einmal vergessen haben.

Im Terminkalender eingetragene Ereignisse, zu denen Sie Unterlagen in Ihrer 1-31-Mappe bereithalten, sollten Sie mit einem dicken Punkt oder einem Sternchen kennzeichnen. So wissen Sie sofort: „Aha, da ist noch was.“

Die Registermappe leert sich im Laufe des Monats; die leeren Fächer können Sie nun für die Tage des folgenden Monats nutzen. Am 14. Mai enthalten die Fächer 1 bis 13 also die Unterlagen für den 1. bis 13. Juni.

Profi-Trick 2: Registermappe A-Z

Der Platz für Sachen ohne Platz

In der ebenfalls im Bürohandel erhältlichen Registermappe A-Z bringen Sie allerlei Kleinkram unter, den Sie bislang vielleicht aus Schubladen oder verstreuten Lagerstätten heraussuchen mussten. Deshalb eignet sich diese Mappe mit alphabetischer Unterteilung bestens zur übersichtlichen Ablage von Papier, das Sie täglich, wöchentlich, monatlich oder mindestens einmal jährlich zur Hand nehmen. Hier 9 simplify-Appetit-Anreger für eine einfachere Organisation mit der Registermappe A-Z, mit denen Sie sich künftig die Sucherei ersparen können:

  1. A wie Adressaufkleber
  2. B wie Briefmarken
  3. C wie CD-Tipps für den nächsten Einkauf
  4. F wie Fahrkarten für den Nahverkehr und/oder Freistellungsaufträge
  5. G wie Geschenkideen
  6. H wie Haushaltsplan
  7. I wie Internetadressen, die Sie demnächst neu besuchen möchten
  8. P wie Passfotos
  9. U wie Urlaubs-Checkliste und gesammelte Tipps für das geplante Urlaubsziel

So nutzen Sie die A-Z-Mappe optimal

Überfordern und überfüllen Sie Ihre A-Z-Mappe nicht mit langfristigen oder unbestimmten Inhalten. Sonst ist der schnelle, Zeit sparende Alltagsnutzen bald dahin.

Nicht hinein gehören Papiere, die Sie weniger als einmal jährlich brauchen, zum Beispiel langfristige Dokumente wie Verträge und Abonnements, und auch nicht Zeitschriften, Zeitungsausschnitte und andere Sammlungen, deren künftiger Nutzen unbestimmt ist.

Wenn Sie mehrere Posten unter demselben Buchstaben haben, sollten Sie diese mit Klarsichthüllen (seitlich offen für schnellen Zugriff) voneinander trennen. Damit gerät nichts durcheinander.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

simplify-Tipp Stressmanagement: 10 Wege um Aufschieberitis zu vermeiden

Autor: malerdeck am 28. Juni 2013
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Schwieriger Einstieg

1. Es beginnt im Kopf!

Der Einstieg ist am schwersten: Einsehen, dass es sich bei den chronischen Terminproblemen nicht um ein Naturgesetz handelt oder um die Schuld der Kunden – sondern um ein Verhaltensmuster, das Sie selbst ändern können.

2. Nicht schätzen, sondern messen

Lernen Sie, Ihre Zeit realistisch einzuschätzen. Messen Sie mit der Uhr, wie viele Stunden und Minuten Sie für typische Arbeiten brauchen. Und zwar ehrlich und über einen längeren Zeitraum, nicht nur unter optimalen Bedingungen. Ein Ingenieur benötigt beispielsweise im Schnitt 60 Minuten, um eine Seite Gebrauchsanweisung zu verfassen. Wenn er sehr gut drauf ist, geht es auch in 15 Minuten. Aber er sollte der Versuchung widerstehen, das Minimum als Norm anzusetzen!

3. Jeder Tag zählt

Zerlegen Sie größere Aufgaben in übersichtliche Einheiten von höchstens 1 Tag Länge. Vereinbaren Sie zum Beispiel mit Ihrem Kunden, dass er bestimmte Zwischenstadien vorab zu sehen bekommt. Damit bringen Sie sich selbst in Zugzwang und schlagen der Aufschieberitis ein Schnippchen.

4. Die unantastbare To-do-Liste

Erstellen Sie in den nächsten 2 Wochen für jeden Tag eine To-do-Liste mit klaren Prioritäten. Halten Sie sich – nur diese 2 Wochen lang – beim Erledigen strikt an die Reihenfolge. Aufschieber neigen dazu, bei solchen Listen die leichten Arbeiten zuerst zu erledigen.

5. Beißen Sie in den sauren Apfel

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Aufschieberitis

Erledigen Sie das „Hindernis des Tages“, die unangenehmste Tätigkeit zuerst. Vertilgen Sie den sauren Apfel, und er wird Ihnen nicht mehr den ganzen Tag verderben. Stürmen Sie drauf zu. Stellen Sie sich vor der Erledigung das gute Gefühl der Erleichterung vor, wenn Sie es geschafft haben. Wenn das Haupthindernis erst einmal weg ist, gelingen Ihnen die anderen Aufgaben wie von selbst!

6. Der Minuten-Trick

Schreiben Sie hinter die unangenehmsten und häufig aufgeschobenen Aufgaben die Zeitdauer, die Sie vermutlich dafür benötigen. Dabei werden Sie ab und zu schmunzeln: Mancher 10-mal verschobene „saure Apfel“ besteht nur aus einem Anruf (5 Minuten) oder einer E-Mail (3 Minuten). Da dauert das Verschieben länger als das Erledigen!

7. Offen darüber reden

Teilen Sie anderen Ihre Probleme mit. Aufschieber sind oft in einem Teufelskreis der Scham gefangen: Sie trauen sich nicht mehr zuzugeben, wie sehr sie hinter ihrem Zeitplan zurückliegen, und verbauen sich dadurch die Chance, daß ihnen jemand hilft.

8. Das Gegenteil testen

Probieren Sie es wenigstens ein einziges Mal aus: Erledigen Sie eine Aufgabe viele Tage früher, als Sie müssten. Vielleicht finden Sie Gefallen an dem neuen Gefühl, etwas weit vor dem Termin geschafft zu haben. Heben Sie die erledigte Arbeit auf, und geben Sie sie pünktlich zum vereinbarten Termin ab. Spüren Sie in sich die kraftvolle Ruhe, die von dieser Tat ausgeht!

9. Den GAU bedenken

Fragen Sie sich bei unangenehmen Aufgaben: „Was ist der Größte Anzunehmende Unfall (GAU), wenn ich es tue?“ Vielleicht ist es nur ein kurzer Vorwurf, den Sie sich anhören müssen. Selten ist dieser GAU die Sorgen wert, die Sie sich vorab darüber machen.

10. Nichts tun!

Ein verblüffender Trick: Legen Sie das verhasste Projekt mit allen erforderlichen Unterlagen vor sich hin und zwingen Sie sich, es 15 Minuten nur anzusehen. In der Regel werden Sie durch das Herumsitzen so frustriert, dass Sie die ungeliebte Arbeit anpacken, bevor die Viertelstunde um ist.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

Kommunikation: So bleiben Sie souverän im Gespräch

Autor: malerdeck am 25. Juni 2013
Vorbei kommen, jetzt und sofort!

Gelassenheit üben

Wie sehr ein Gespräch Sie stresst, merken Sie oft sogar an Ihrem Körper: Ihr Herz klopft heftig, weil Sie beschimpft werden. Sie werden rot, weil man Ihnen einen Fehler vorwirft. Die damit verbundenen Gefühle – von Traurigkeit über Angst bis hin zu Wut – verhindern, dass Sie souverän reagieren. Doch Gelassenheit in der Kommunikation können Sie üben:

Selbstbewusstseins-Training

Gelassene Reaktionen setzen voraus, dass Sie sich selbst positiv wahrnehmen. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein für die nächste schwierige Kommunikation, indem Sie diese 3 Sätze sagen:

  • Ich bin okay, so wie ich bin.
  • Ich habe ein Recht darauf, mit Achtung behandelt zu werden.
  • Ich bin anderen Menschen und Situationen nicht ausgeliefert, sondern habe immer Möglichkeiten zu handeln.

Selbstbewußtsein trainieren

Sie fühlen sich gut, wenn Sie nach diesen Grundsätzen leben. Stellen Sie sich zu jedem Satz Situationen aus Ihrem Leben vor. Damit verinnerlichen und verstärken Sie diese positiven Einstellungen.

simplify-Tipp: Finden Sie für Konfliktzeiten ein Motto, das Ihr Selbstvertrauen stärkt (z.B.: „In jedem Problem steckt eine Chance“, „Allen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann“).

Gelassene Reaktionen

Ändern Sie etwas an der Situation, etwa Ihr eigenes Gesprächsverhalten, um die Kommunikation zu verbessern.

Beispiel: Ein Mitarbeiter klagt immer wieder über die „unmöglichen“ Zeitvorgaben für seine Projektbeiträge. Anstatt die Vorgaben zum x-ten Mal wortreich zu verteidigen, sagen Sie dieses Mal kurz und prägnant: „Ich erwarte, dass Sie sich an die festgelegten Termine halten.“

Lieben Sie die Situation.

Beispiel: Ihr Chef übt heftige Kritik, wenn etwas nicht nach Plan gelaufen ist. Weil er aber auf der anderen Seite auch zu spontanem Lob neigt, nehmen Sie sein Verhalten als erträgliche Charakterschwäche hin.

Lassen Sie es, wie es ist. Lassen Sie ruhig einmal etwas „im Raum stehen“. Oder Sie verlassen den Schauplatz.

Beispiel: Ihre temperamentvolle Partnerin redet sich wieder mal in Rage. Anstatt zurückzubrüllen oder sich zu rechtfertigen, verlassen Sie den Raum.

Praxis-Tipps für Konflikte 

Bei pauschalen Vorwürfen („Sie verstehen gar nicht, worum es hier geht!“) begnügen Sie sich in Ihrer Kommunikation mit einer stereotypen Antwort wie „Wie meinen Sie das?“. Ist Ihr Gegenüber bereits „auf 180“, verschärft ein direkter Widerspruch den Konflikt nur noch. Formulieren Sie lieber eine Antwort mit dem Zauberwort „Mag sein“: „Mag sein, dass du das als Kritik an deinem Verhalten empfunden hast. Ich spiele gerne in Gedanken verschiedene Lösungsmöglichkeiten durch.“

Wenn Sie zum Sündenbock gemacht werden sollen („Bestimmt haben mal wieder Sie den Schlüssel nicht an seinen Platz gehängt!“), führen Sie das Gespräch wieder auf die Sachebene der Problemlösung zurück: „Ich habe ihn diese Woche gar nicht gebraucht, aber ich helfe Ihnen gerne beim Suchen.“

simplify-Trick: Reagieren Sie auf berechtigte Kritik souverän, indem Sie (statt einer Entschuldigung) Zustimmung äußern: „Du hast Recht, ich bin wirklich zu spät, und du hast allen Grund, dich zu ärgern. Das nächste Mal nehme ich den früheren Bus.“

Achten Sie auf Ihre Stimme

Mindestens so wichtig wie Ihre Wortwahl ist Ihre Stimme für eine gelungene Kommunikation.

Auf Stimme achten

Auf Stimme achten

simplify-Trick: Wenn Sie mit tiefer Stimme sprechen, werden Sie ernster genommen.

Übung: Rollen Sie eine alte Zeitung zusammen, und umwickeln Sie sie mit einem Klebeband. Sprechen Sie dann eine Forderung aus und klatschen Sie gleichzeitig mit der Zeitung kräftig auf den Tisch. Ganz automatisch wird Ihre Stimme tief. Wichtig: Gelassenheit strahlen Sie durch langsameres und ruhiges Sprechen aus, nicht durch hektisches und lautes Reden.

Achten Sie auf Ihre Körpersprache

Wenn Sie sich zusammenkauern oder auch nur den Kopf gesenkt halten, machen Sie sich in den Augen des anderen klein.

simplify-Trick: Richten Sie sich auf. Wenn Sie angegriffen werden, stehen Sie auf und gehen dem anderen aufrecht entgegen. Vermeiden Sie wilde Gestik. Beschränken Sie sich auf bekräftigende Handbewegungen, ohne die Arme viel zu bewegen. Halten Sie Ihren Kopf gerade.

Auf Körpersprache achten

Auf Körpersprache achten

Übung: Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Pharao mit einer schweren Krone. Das gibt Ihnen eine aufrechte, ruhige Kopfhaltung. Sehen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen – nicht ständig, aber immer wieder. Wenn Sie selbst Kritik oder eine Forderung vorbringen, sollten Sie Lächeln vermeiden.

Zum Weiterlesen: Gudrun Fey, Gelassenheit siegt! Mit Fragen,Vorwürfen, Angriffen souverän umgehen.Walhalla Fachverlag, Regensburg/Berlin 2011.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

Stressmanagement: Tschüss schlechte Laune

Autor: malerdeck am 20. Juni 2013

Sie wachen früh auf und fühlen sich prima. Aber schon am späteren Vormittag ist Ihre Laune in den Keller gerutscht, obwohl in der Zwischenzeit gar nichts Schlimmes passiert ist. Was ist los? Die Erfahrung der US-Künstlerin und Autorin Nancy Burson: Vermutlich hat jemand negative Energie bei Ihnen abgeladen und Sie müssen sich selbst um die Stressbewältigung kümmern.

Das Negative orten

Schlechte Laune?

Schlechte Laune?

Miese Laune verdirbt nicht nur einem Menschen die Stimmung, sondern auch vielen in seiner Umgebung und kann Stress auslösen. Um Ihre positiven Gefühle wiederzuerlangen und um erfolgreich Stressbewältigung zu betreiben, müssen Sie herausfinden, wo die negativen ihren Ursprung hatten.

Meist ist es ein konkretes und punktuelles Ereignis, das aber schon ein paar Stunden her sein kann: Haben Sie mit jemandem gesprochen, der deprimiert war? Hat jemand in Ihrer Umgebung Eile und Hektik verbreitet? Haben Sie mit jemandem telefoniert, der notorisch schlecht gelaunt ist?

simplify-Tipp: Packen Sie in Ihrer Vorstellung einen „Sorgenkoffer“, in den Sie alles Negative hineinlegen, was von anderen an Sie herangetragen wurde. Klappen Sie ihn zu. Sagen Sie sich „Das ist nicht meiner“ und schieben Sie ihn weg. Vorsicht: Machen Sie das nur bei richtigen „Miesmachern“ – und nicht, wenn Ihre konstruktive Hilfe gefragt ist.

Betrachten statt beurteilen

Nur nicht ärgern

Nur nicht ärgern

Auch Meinungsverschiedenheiten können negative Energie auf den Plan rufen. Sehen Sie einen Meinungsstreit zunächst ganz neutral als Nebeneinanderstellung verschiedener Perspektiven.

Unterstellen Sie Ihrem Gegenüber keine Motive („Das sagst du doch nur, weil …“) und verallgemeinern Sie nicht („Das war ja klar, dass du das jetzt sagst …“). Versuchen Sie nachzuvollziehen, was der oder die andere sagt. Deshalb brauchen Sie noch lange nicht darin übereinzustimmen. Sich einzugestehen, dass man manche Dinge bei sich belassen darf und soll, kann ein wichtiger Schritt für die Stressbewältigung sein.

simplify-Tipp: Wenn eine sachliche Diskussion nicht möglich scheint, werden Sie nicht wütend oder laut. Sagen Sie stattdessen „Das ist dein/Ihr Standpunkt“ und wenden Sie sich wieder anderen Dingen zu.

Nehmen Sie’s nicht persönlich

Ganz gleich, ob Sie im Wartezimmer einer Ärztin sitzen, im Supermarkt in der Schlange stehen oder in der Telefon-Warteschleife einer Behörde „verhungern“, ob Sie von einem Gauner um eine große Summe betrogen wurden oder Ihr Partner Sie entsetzlich schlecht behandelt hat: Machen Sie sich klar, dass Sie nicht der einzige Mensch sind, der von einem solchen Missstand betroffen ist.

simplify-Tipp: Unterstellen Sie den scheinbar Schuldigen keine üblen Motive und wenn das noch so offensichtlich wäre. Sobald Sie einen anderen verurteilen, verbauen Sie seine und Ihre eigene Zukunft. Nur wenn es Ihnen gelingt, zum guten Kern des anderen vorzudringen (und sei der auch noch so klein), gewinnen Sie Zugang zu Ihrem eigenen Leben. Das gilt auch und gerade für schlimme Situationen. Es gibt immer einen Ausweg. Immer!

Energie kanalisieren

Tschüss schlechte Laune

Tschüss schlechte Laune

Ärgern Sie sich bewusst, wenn Grund dazu ist – und nutzen Sie ihr Adrenalin positiv. So wie die Spieler der deutschen Nationalmannschaft 1990 im Spiel Deutschland gegen Holland. Als der holländische Spieler Frank Rijkard auf Rudi Völler spuckte, setzten die deutschen Spieler ihren Ärger direkt in Energie um: Sie spielten in der 2. Halbzeit dynamischer, zeigten mehr Einsatz – und gewannen. So sieht konstruktive Stressbewältigung aus.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

Ihr Lebensplan: Glücklicher werden durch die langsame Schule des Lebens

Autor: malerdeck am 18. Juni 2013
Glücklicher werden

Glücklicher werden

Das Tempo unseres Lebens wird immer rasanter. Um ein glücklicher und weiser Mensch zu werden, sind jedoch nach wie vor viel Zeit, disziplinierte Anstrengung und harte Arbeit nötig.

Der amerikanische Lebensberater Robin S. Sharma hat sich in punkto Lebensplan auf die großen Ziele und langen Wege spezialisiert.

Brauche ich überhaupt einen Lebensplan?

Die Antwort auf diese Frage ist Ihre 1. und wichtigste Weichenstellung: Natürlich brauchen Sie keinen. Sobald Sie sich jedoch ein einziges Mal mit dieser Frage beschäftigt haben, wird der Wunsch in Ihnen wachsen, Ihr Leben aktiv zu gestalten und es nicht einfach nur hinzunehmen oder von anderen steuern zu lassen.

Darum: Sagen Sie „Ja!“ zu einem bewussten Leben. Entwickeln Sie Visionen, Träume, Phantasien. Vertrauen Sie der Kraft, die der Dichter Oliver Wendell Holmes beschrieb: „Wenn der Geist des Menschen durch eine neue Idee erweitert wurde, schrumpft er nie wieder auf seine ursprünglichen Dimensionen zurück.“

Finden Sie das geheime Leitbild Ihres Lebens

Schauen und hören Sie in sich hinein. Suchen Sie nach Ihrem inneren Traum, einem Bild oder einem Wort, das als Ergebnis am Ende Ihres Lebens stehen soll. Fassen Sie dieses Ergebnis so bildhaft und klar wie möglich, 3-dimensional und farbig, geschrieben oder in Zahlen. Sie sehen zum Beispiel ein kleines Schiff in einer wunderschönen Bucht, und Sie sind der Kapitän.

Glücklicher werden

Glücklicher werden

Bewerten Sie dieses Bild. Ist es wertvoll? Drückt es etwas von Ihrem Inneren aus? Schafft es für Sie und andere etwas Gutes? Das Schiff im genannten Beispiel könnte eine Metapher der Unabhängigkeit sein, für Sie selbst und Ihre Kinder, die Sie von den unguten Belastungen Ihrer Vorfahren befreien wollen.

Wenn Ihr Lebenswunsch diesen Kriterien entspricht, dann schließen Sie einen Vertrag mit sich selbst, Ihrem Wunschziel entgegenzugehen. Stellen Sie ein Symbol für Ihr Lebensthema auf Ihren Schreibtisch, damit Sie sich immer wieder daran erinnern. In unserem Beispiel wäre das ein kleines Schiffsmodell.

Je mehr Sie wissen, um so näher rückt Ihr Traum

Wenn Sie sich Ihres Lebensziels sicher sind, setzen Sie alles daran, um Kenntnisse darüber zu sammeln. Seien Sie sicher: Es gibt Antworten auf alle Ihre Fragen. Sprechen Sie mit Menschen, die Sie für Lebensmeister halten. Lesen Sie, besuchen Sie Seminare, nehmen Sie alles auf, was für Ihr Lebensziel von Bedeutung sein könnte. Wissen sammeln mit einem klaren Ziel strengt kaum an, es macht Freude und wird Ihr Leben verändern.

Werden Sie jeden Tag ein bisschen besser

Lassen Sie sich nicht entmutigen durch die große Entfernung des Ziels. Der Weg dorthin besteht aus lauter kleinen Schritten. Den einen Schritt, der heute zu tun ist, können Sie schaffen. Jeder einzelne bedeutet eine winzige Verbesserung.

Ein Lebensplan ist keine Frage des Alters. Viele Menschen wählen als Bild für Ihr Leben einen großen Bogen, auf dem es in der Jugend bergauf geht und mit zunehmendem Alter langsam bergab. Dieses Bild ist schädlich. Ersetzen Sie es durch eine gleichmäßig ansteigende Linie. Auch wenn Sie im Laufe der Jahre vielleicht körperlich abbauen und Ihr Gedächtnis nachlässt, Sie können mit jedem Tag, jeder Woche und jedem Monat an Liebe und Weisheit reifen.

Mit der gleichmäßig ansteigenden Linie als Leitbild ist es auch einfacher, Ihr Lebensziel mit dem Ihres Partners abzustimmen. Denn Sie sind gemeinsam auf einem Weg nach oben. Helfen Sie sich, dass jeder seine jeweils besten Möglichkeiten erreicht.

Am Lebensplan festhalten: Die 21-Tage-Regel

Jeder Judo-Schüler fragt sich in den ersten Wochen seines Trainings: Warum mache ich das alles? Ist der schwarze Gürtel wirklich all diese Strapazen wert? So werden auch Sie nach der ersten Begeisterung über das neue Ziel fragen. Doch diese Selbstzweifel verschwinden, wenn Sie die ersten 21 Tage durchgehalten haben. Nach diesem Zeitraum sind Sie auf dem Pfad zur Meisterschaft – nicht früher. Die Zahl 21 (3 Wochen) hat sich in der Praxis von Robin Sharma als entscheidender Zeitraum für die Entwicklung neuer Gewohnheiten herausgestellt.

Mit Lebensplanung glücklicher

Mit Lebensplanung glücklicher

Halten Sie daneben Ausschau nach einem realen Meister oder einer Meisterin. Er oder sie wird nicht in jeder Beziehung perfekt sein, aber auf dem für Sie wichtigsten Feld werden Sie entscheidende Ratschläge von ihm (oder ihr) erfahren. Vertrauen Sie: Sie werden es merken, wenn Sie den für Sie optimalen Lehrer gefunden haben.

Jede Veränderung im Leben wird zunächst als unbehaglich empfunden, weil sie den gewohnten Ablauf stört. Es wird auch Fehlschläge und Enttäuschungen geben. Aber jeder Rückschlag, den Sie aktiv überwinden, stärkt Sie. Der Unterschied zwischen dem normalen Weg und dem Pfad zur Meisterschaft ist nicht die Anzahl der Hindernisse – auf beiden gibt es gleich viele – sondern die Fähigkeit, sie zu überwinden.

Der Mensch auf dem Weg zur Meisterschaft geht Schwierigkeiten nicht aus dem Weg, sondern löst sie. Er weiß, dass jedes Hindernis eine Perle für den Schatz seiner Erfahrungen enthält.

Seien Sie nicht zu bescheiden bei den Erwartungen an Ihr Leben

Die Meisterschaft der Einfachheit, so denken viele, hat mit dem Zurückschrauben der Ansprüche zu tun: kein Auto mehr brauchen, keine Brotbackmaschine, keine Weltreisen. In Wahrheit aber wird nur derjenige zur wirklichen Meisterschaft finden, der allerhöchste Ansprüche an die Qualität seines Lebens (und damit an sich selbst) stellt. Er lebt auf ein positives Ziel hin und muss nicht gegen Dinge kämpfen, die ihm negativ erscheinen.

Suchen Sie Ihren Lehrer

Auch Meister haben Meister. Machen Sie sich bewusst: „Ich kann immer noch etwas von jemand anderem lernen.“ In gewisser Weise kann jede Person, die Sie treffen, für Sie auf einem bestimmten Gebiet Ihr Lehrer sein.

Bewahren Sie sich den Spaß

Spätestens nach den erwähnten 21 Tagen wird sich bei Ihnen ein Gefühl der Freude und des inneren Glücks einstellen. Sie werden erfahren, dass Ihr Weg kein Chaos oder Zufall ist, sondern dass jeder Schritt seinen Sinn und jeder Augenblick seine innere Schönheit hat. Schauen Sie nicht bekümmert zurück in eine Vergangenheit, die Sie nicht ändern können. Sehen Sie nach vorne und bewahren Sie sich den Spaß am gelegentlichen Spielen und Nichtstun.

Seien Sie reich, indem Sie weitergeben, was Sie wissen

Das höchste Ziel der Weisheit ist es, sie mit anderen zu teilen. Am Ende Ihres Lebens werden Sie nicht gemessen werden an dem, was Sie haben, sondern an dem, was Sie weitergegeben haben. Tun Sie jeden Tag „zufällige Gefallen“, und erweisen Sie „unbewusste Aufmerksamkeiten“. Geizen Sie nicht mit Ihrer Zeit. Vertrauen Sie dem paradox erscheinenden Gesetz, dass jede Minute Zeit, die Sie sich für einen anderen Menschen nehmen, eine Minute Zeit für Sie selbst erschafft.

Tipps von Robin Sharma:

Geld ist kein Ziel

Erledigen Sie eine Aufgabe, weil Sie sie mögen, weil sie jemandem hilft oder weil es eine gute Übung für Sie ist. Tun Sie nie etwas nur wegen des Geldes oder der Anerkennung. Das kommt beides automatisch, wenn Sie die Aufgabe gut erfüllen.

Schritt für Schritt fit

Zählen Sie Ihre Schritte, während Sie gehen. Das ist eine der besten und einfachsten Konzentrationsübungen:

6 Schritte lang tief einatmen,

6 Schritte lang Luft anhalten,

6 Schritte lang ausatmen.

Wenn Ihnen 6 Schritte zu lang sind, reduzieren Sie die Zahl. Nach 15 bis 20 solcher Atemzyklen fühlen Sie sich wach, erfrischt, innerlich ruhig und zentriert. Besonders empfehlenswert vor schweren Aufgaben. Wählen Sie Ihre Anfahrt zur Arbeit so, dass Sie ausreichend Fußweg für die Durchführung dieser Übung haben.

Lebensfreude ist trainierbar

Ihr Wille ist wie ein Muskel. Er braucht Training, um stärker zu werden. Jedes Training führt zu kurzzeitigen Schmerzerfahrungen, die aber gering sind im Vergleich zu dem dabei erzielten Gewinn. Wenn Sie Hunger verspüren, warten Sie noch 1 Stunde bis zum Essen. Wenn Sie in einer kniffligen Aufgabe stecken und sich zur Entspannung eine Runde Moorhühner-Schießen gönnen möchten, unterdrücken Sie den Impuls. Sie werden bald spüren, wie Ihr Willens-Muskel stärker wird, Sie sich besser konzentrieren und das Leben mehr genießen können.

Glücklich mit Lebensplanung

Glücklich mit Lebensplanung

Robin Sharma, Amerikaner indischer Abstammung, ist Rechtsanwalt und Lebensberater. Seinen Durchbruch hatte er mit dem Bestseller „Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte“.

Ralph Waldo Emerson (1803-1882), amerikanischer Dichter und Philosoph, war zunächst Pfarrer und Lehrer, legte mit 29 Jahren aber sein Amt nieder und studierte auf mehreren Europareisen die antike Philosophie. Als Haupt der amerikanischen „Transzendentalisten“ gilt er als Vater der geistigen Erneuerung Amerikas. Er trat ein für die Abschaffung der Sklaverei und für die Ächtung des Krieges als „menschenunwürdigen Tuns“.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.