Schlagwort-Archiv: simplify
Krisenmanagement im Alltag: So bewältigen Sie unerwartete Situationen
Krisenmanagement im Alltag
Ein Tag wie jeder andere. Doch mit einem Schlag kann sich das ändern – ob Sie nun Ihr Portmonee vermissen, einen Virus auf Ihrem Rechner haben oder die weiße Wäsche rosa aus der Waschmaschine kommt. Beim Krisenmanagement lautet die Devise: keine Panik, sondern richtig handeln!
Schaden begrenzen
Sie haben Ihren Geldbeutel verloren. Zuerst: Sperren Sie Ihre ec-Karten direkt bei Ihrer Bank oder – rund um die Uhr – unter der Sperrnummer (01805) 02 10 21 (weitere Telefonnummern unter www.kartensicherheit.de). Halten Sie für die Sperrung Bankleitzahl und Kontonummer bereit und notieren Sie sich den genauen Zeitpunkt Ihres Anrufs.
Danach: Erstatten Sie bei Diebstahl Anzeige bei der Polizei. Notieren Sie sich den Zeitpunkt der Anzeige und den Namen des Beamten. Waren auch Personalausweis oder Reisepass im Geldbeutel, müssen Sie den Verlust bei der Polizei oder der Einwohnermeldebehörde anzeigen. Benachrichtigen Sie außerdem alle anderen Organisationen, deren Karten verlorengegangen sind (Krankenkasse, Bücherei, Fitness-Club usw.).
Vorsichtsmaßnahmen: Speichern Sie die Sperrnummer in Ihrem Handy, damit Sie sie auch unterwegs parat haben. Ist Ihr Geldbeutel immer prall gefüllt mit Karten, legen Sie eine Liste davon zu Ihren Unterlagen (am besten gleich mit deren Telefonnummern). So vergessen Sie im Notfall nichts.
Schaden gleich bekämpfen
Ihre weiße Wäsche kommt rosa aus der Waschmaschine. Zuerst: Lassen Sie die Wäsche nicht trocknen, sondern trennen Sie die ehemals weißen Stücke von der färbenden Wäsche. Waschen Sie die sofort nochmals in der Maschine, rät Wilhelm Scholz vom Unilever Verbraucherservice. Verwenden Sie dazu neben Ihrem Vollwaschmittel einen Entfärber, und wählen Sie die höchstmögliche Temperatur. Ob anschließend ein weiterer Waschgang folgen muss, steht in der Gebrauchsanleitung des Entfärbemittels.
Vorsichtsmaßnahme: Verwenden Sie statt 1 großen Schmutzwäschekorbs mehrere Behälter, in die Sie die schmutzige Wäsche bereits vorsortieren. Dadurch verringern Sie die Gefahr, dass ein buntes Stück hineinrutscht. Und halten Sie immer Entfärber vorrätig.
Andere schützen
Sie haben einen Virus auf Ihrem Computer. Zuerst: Wenn Ihr Rechner auf einmal sehr langsam arbeitet, häufig abstürzt oder andere Auffälligkeiten aufweist, ist er möglicherweise von einem Virus befallen. Kappen Sie sofort Netzwerk- und Internet-Verbindung, damit sich der Virus nicht weiter verbreitet.
Danach: Starten Sie Ihre Antiviren-Software. Wenn das Programm einen Virus findet, kann es ihn in der Regel auch killen. Wenn Sie keine solche Software haben, bitten Sie einen Freund, das kostenlose Avira Antivir PE 7 Classic unter www.free-av.de herunterzuladen und auf einem USB-Stick oder CD-ROM zu speichern. Installieren Sie die Software und lassen Sie alle Festplatten scannen.
Vorsichtsmaßnahme: Das erwähnte Avira Antivir installieren und vor allem dessen E-Mail-Schutz aktiviert lassen. Das Programm hält sich selbst automatisch up to date.
Hilfe von außen
Sie haben sich beim Bergsteigen verirrt. Zuerst: Bleiben Sie stehen und lauschen Sie. Möglicherweise hören Sie Menschen oder zumindest Zivilisationsgeräusche (z. B. fahrende Autos), die Sie in die richtige Richtung weisen.
Danach: Wenn Ihr Handy ein Netz findet, rufen Sie damit um Hilfe – die europaweite Notrufnummer dafür ist 112. Bleiben Sie danach an einem bestimmten Ort, damit Sie dem Suchtrupp nicht durch Umherlaufen „durch die Lappen“ gehen.
Vorsichtsmaßnahmen: Teilen Sie vor der Tour einem anderen mit, wohin Sie gehen. Vereinbaren Sie, dass dieser Sie suchen lässt, wenn Sie sich bis zum nächsten Morgen nicht zurückgemeldet haben. Mit Ihrer Ausrüstung sollten Sie notfalls auch eine Nacht überstehen können: warme, wetterfeste Kleidung, genügend zu trinken und zu essen. Besorgen Sie sich in einem Outdoor-Laden Schutzdecke und Bergsteigerpfeife (3-mal kurz, 3-mal lang, 3-mal kurz usw. = SOS). Das schont Ihre Stimme und Energie, rät Thomas Griesbeck von der Bayerischen Bergwacht.
Abschluss und Neuanfang
Sie verlieren Ihren Arbeitsplatz. Zuerst: Unterschreiben Sie nichts, sondern lassen Sie sich etwaige Unterlagen schriftlich mit nach Hause geben.
Danach: Studieren Sie alles in Ruhe, am besten zusammen mit einem Anwalt oder der gewerkschaftlichen Rechtsberatung. Achten Sie darauf, dass eine Abfindungsvereinbarung so formuliert ist, dass die Arbeitsagentur Ihnen nicht die Leistungen sperrt.
Sobald Sie gekündigt worden sind oder einen Aufhebungsvertrag unterschrieben haben, melden Sie sich bei Ihrer zuständigen Arbeitsagentur. Schämen Sie sich nicht, sondern lassen Sie möglichst viele Menschen wissen, dass Sie auf Arbeitssuche sind – das erhöht Ihre Chancen auf eine neue Stelle.
Autor: Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Alles neu, macht der Mai! Tipp: So werden Sie ein neuer Mensch
Persönlichkeitsentwicklung als Metamorphose
Wenn sich eine Raupe verpuppt, so dachte ich immer, wachsen im Kokon Flügel, Beine und Fühler an den Raupenkörper. Doch so ist es nicht. Eine Raupe häutet sich in ihrer Puppe und löst sich allmählich völlig auf.
Wenn Sie in eine Schmetterlingspuppe im frühen Stadium hineinblicken könnten, würden Sie eine durchsichtige, klebrige Masse vorfinden. Aber in dieser Raupensuppe befinden sich so genannte Imago-Zellen, in denen das Bild des vollständigen Schmetterlings enthalten ist. Nach diesem Bild formt sich nach und nach der komplette Körper mit Flügeln und Beinen.
Schmetterlinge faszinieren uns…
… weil sie eines der schönsten Beispiele der Natur für Transformation und Neubeginn sind. Ein Schmetterling ist der Engel einer toten Raupe. Auch wir Menschen können uns verwandeln, nicht körperlich, sondern im geistigen und seelischen Sinne. Und wir können es nicht nur einmal wie die Schmetterlinge, sondern glücklicherweise mehrmals im Leben.
Vom typischen Verwandlungszyklus der Raupe können Sie einiges lernen für Ihre Persönlichkeitsentwicklung und ganz persönlichen Veränderungsprozesse – vom Messie zum organisierten Arbeiter, von der Birnenform zu einem schlanken Körper, vom unzufriedenen Angestellten zu einem motivierten Selbstständigen.
Phase 1: Auflösung
Jede tief greifende Veränderung beginnt mit einem schrecklichen Vorgang: Sie verlieren Ihre Identität und Form. Es fühlt sich an, als ob alles um Sie herum zerfällt, dass Sie alle und alles verlieren. Diese Selbstauflösung fühlt sich an wie der Tod – weil es in der Tat der Tod Ihrer bisherigen Person ist. Aber trösten Sie sich: Sie werden es überleben. Denn Sie haben keine Wahl. Viele „primitive“ Kulturen haben Rituale, um die Kunst der Selbstauflösung zu erlernen. Jugendliche werden während ihrer Pubertät von den anderen abgesondert, malen sich ihre Gesichter schwarz, bekommen neue Namen und eine neue Identität. Die Älteren lehren die Jüngeren, wie sich der kleine Tod der Veränderung anfühlt.
Wir haben eine solche Vorbereitung nicht. Deshalb reagieren wir auf Veränderungen in der Persönlichkeitsentwicklung meist mit panischer Angst.
simplify-Tipp: Leben Sie während einer Auflösungsphase von einem Tag auf den nächsten, von einer Viertelstunde auf die andere. Konzentrieren Sie sich nicht auf Ihre Hoffnungen und Befürchtungen in Sachen Zukunft, sondern auf das, was gerade passiert. Erlauben Sie sich, zu trauern über das, was Sie verlieren. All das klingt sehr passiv – und so ist diese Phase auch: Tun können Sie hier nichts.
Phase 2: Imagination
Ganz allmählich und von selbst tauchen in Ihrer Seele Bilder auf, wie Ihre Zukunft konkret aussehen könnte. Solche Bilder lassen sich nicht erzwingen.
simplify-Tipp: Sammeln Sie Fotos aus Zeitschriften oder dem Internet. Machen Sie eine Collage über Ihr zukünftiges Leben. Erlauben Sie sich, tagzuträumen. Probieren Sie neue Szenarien aus, bis Sie eine klare Vorstellung von Ihren wirklichen Zielen haben. Sparen Sie sich Zeit und Geld, indem Sie etwas erst in Gedanken erbauen, bevor Sie es im wirklichen Leben umsetzen.
Phase 3: Transformation
In dieser Phase sind Sie angelangt, wenn es Sie in den Fingern juckt, endlich etwas zu tun. Sie sind motiviert, richtiges, leibhaftiges neues Leben zu bauen. Und dann (Trommelwirbel) – scheitern Sie. Immer wieder. Denn es dauert meist viel länger als erhofft, bis Sie das Schmetterlingsstadium wirklich erreicht haben.
simplify-Tipp: Bleiben Sie dran. Gehen Sie zurück in Phase 2 und erproben Sie dort neue Bilder.
Phase 4: Fliegen
Wenn Sie das große Ziel Ihrer Persönlichkeitsentwicklung endlich erreicht haben, wird es sich als etwas Wunderbares erweisen. Sie schälen sich mühsam aus Ihrem Kokon und warten, dass sich Ihre feuchten, zerknitterten Flügel in der Sonne entfalten.
simplify-Tipp: Lassen Sie sich Zeit. Schenken Sie sich Raum für Dankbarkeit und Ruhe. Verbessern Sie Ihr Leben in kleinen Schritten. Und machen Sie sich gefasst auf weitere Transformationen in Ihrem Leben.Wir verwandeln uns fortwährend. Glücklicherweise! Denken Sie an das tibetische Sprichwort: Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Meister einen Schmetterling.
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Selbstbewusstsein: Finden Sie Ihr Markenzeichen
Joseph Beuys hatte seinen Filzhut, Rudolph Mooshammer hat seine Schmalzfrisur und das Microhündchen Daisy, Talkmaster Erich Böhme trug nur gepunktete Krawatten – die Liste ließe sich beliebig verlängern. Menschen, die ohnehin schon bekannt sind, verstärken ihren eigenen Wiedererkennungseffekt sicherheitshalber durch leicht erkennbare Markenzeichen.
In einer stark visuell geprägten Welt ist das nicht verkehrt, nicht nur für Prominente. (Ja, vielleicht ist so mancher durch seine Marotte überhaupt erst prominent geworden.) Nutzen Sie dieses Wissen und stärken Sie ihr Selbstbewusstsein.
Machen Sie’s Ihren Mitmenschen leichter
Die Vorteile: Sie erleichtern anderen Menschen, sich an Sie zu erinnern („Ah, die mit dem lila Schal!“). Vor allem finden Sie damit in einer Welt des genormten Aussehens und der Modekonventionen Ihren persönlichen Platz. So ein Erkennungszeichen setzt ein bisschen Mut voraus, denn Sie fallen damit möglicherweise auf. Der erforderliche Mut ist jedoch von der gesunden Sorte. Denn nach anfänglicher Gewöhnung werden Sie feststellen, dass Ihr Selbstbewusstsein davon profitiert – und dass Ihre Mitmenschen sich nicht nur schnell daran gewöhnen, sondern Sie bald wegen Ihrer Marotte ins Herz schließen werden. Na ja, nicht alle werden das tun, aber selbst das wird Ihr Leben vereinfachen: Sie lernen, dass Sie es niemals allen Recht machen können.
Alles ist erlaubt
Wählen Sie sich ein Kleidungsstück oder Accessoire, das unabhängig ist von der Jahreszeit. Nehmen Sie etwas, das Sie bereits besitzen und mögen. Etwas, das zu Ihrem Inneren passt und sich als Gesprächsaufhänger eignet. Ob Ihr persönliches Erkennungszeichen Geld kostet oder nicht, entscheiden Sie selbst.
Ein paar Beispiele aus der Praxis ohne Namen zu nennen): Rote Haare; blaue Schuhe; eine knallrote Weste; Fliege statt Krawatte (sehr nostalgisch, kann altbacken wirken); ein extra großes Glas Wasser, das Sie zu allen Treffen mitbringen oder sich bringen lassen; riesige Ohrringe; ein Symboltier, das Sie auf allen Ihren Drucksachen anbringen; ein Spitzname, den Sie auch im Geschäftsleben benutzen.
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Ergänzend dazu einige Anmerkungen von mir. Da habe ich doch recht getan, mir schon vor Jahrzehnten einen Glatzkopf und einen Schnurrbart wachsen zu lassen oder? 😉
Dazu noch zwei weitere Tippps von mir:
- Wie Sie mit Ihrer Unterschrift aufsehenerregendes Marketing für sich machen und das Buch
- Die Marke Ich. So entwickeln Sie Ihre persönliche Erfolgsstrategie.
Mehr Glück und Zufriedenheit mit Ihrem Zeitplan. Schluss mit der 80:20 Regel! Tipps für Ihren Zeitplan
Der Schweizer Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler Vilfredo Pareto (1848–1923) beschrieb als Erster das Phänomen, dass überall auf der Welt ein Großteil der Aktivitäten auf einen Bruchteil der Akteure entfällt. Die Kombination 80 zu 20 erschien ihm besonders häufig (in vielen Ländern erwirtschaften 20 % der Bevölkerung 80 % des Nationaleinkommens).
Diese Zahl findet sich als „Pareto-Prinzip“ in vielen Bereichen: 20 % der Fischer fangen 80 % der Fische. Ein Verlag macht mit 20 % seiner Titel 80 % seines Umsatzes. Vor allem aber scheint das sogar im Privatleben zu gelten: 20 % unserer Erlebnisse und Tätigkeiten sind verantwortlich für 80 % unseres Glücks und unserer Zufriedenheit.
Gleichgültig, ob diese Zahl nun genau stimmt oder nicht: Die Mehrzahl Ihrer Zeit verbringen Sie mit Aktivitäten, die Sie nicht mögen, oder mit Menschen, die Sie nicht leiden können. Erstaunlicherweise nehmen die meisten Zeitgenossen das als selbstverständlich hin. Hier eine einfache Methode, mit der Sie Ihren Alltag revolutionieren können.
Ermitteln Sie Ihre Qualitätszeit
1. Schritt: Schreiben Sie auf ein Blatt Papier das Wort „Glück“ und darunter, welche Tätigkeiten Sie spontan mit diesem Gefühl verbinden. Hören Sie erst auf, wenn Sie 20 Sachen aufgelistet haben.
2. Schritt: Zählen Sie 10 Personen auf, in deren Gesellschaft Sie entspannt sind und sich wohl fühlen.
3. Schritt: Setzen Sie hinter jede Aktion und jede Person die Zahl der Stunden, die Sie in den letzten 14 Tagen damit/mit ihr verbracht haben. Zählen Sie alles zusammen.
4. Schritt: Seien Sie nicht zu entsetzt über das Ergebnis. Bei den meisten Menschen ist die Summe weit geringer als 40 Stunden – was 20 % entspräche, denn 14 Tage bedeuten etwa 200 Stunden verfügbare Zeit.
Steigern Sie Ihre Qualitätszeit
Wählen Sie sich 2 Aktivitäten und Personen aus Ihrer Liste aus, für die Sie innerhalb der nächsten 7 Tage mehr Zeit verwenden möchten. Es ist wirklich so einfach!
Planen Sie Qualitätszeit
Damit es nicht in Vergessenheit gerät: Verankern Sie für die nächsten 7 Tage in Ihrem Terminplaner täglich 1 Stunde für eine der Aktivitäten auf Ihrem Zettel, am besten am Anfang des jeweiligen Tages. Vereinbaren Sie außerdem mit einer der Personen von Ihrer Liste ein Treffen innerhalb der nächsten 7 Tage.
Was ist mit den Qualitätsverderbern?
Vielleicht sind Ihnen beim Aufstellen Ihrer Liste all die nervigen Tätigkeiten in den Sinn gekommen, mit denen Sie von dem abgelenkt werden, was Sie glücklich und zufrieden machen könnte. Es ist ein unerfreuliches Thema, solche Qualitätsbremser abzuschaffen, denn in der Regel wehren sich diese Aktivitäten mit Händen und Füßen dagegen.
Gehen Sie den positiven Weg: Indem Sie den Glück bringenden Stunden Priorität einräumen, bleibt für die nutzloseren Alltagsbeschäftigungen automatisch weniger Zeit übrig.
Im Wald boten sich mir zwei Wege und ich ging den, der weniger betreten war und das veränderte mein Leben. Robert Lee Frost
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Stressbewältigung für Ihre nächste Zugreise
Züge fahren auf Gleisen und zu festgelegten Zeiten. Trotzdem gibt es reichlich Möglichkeiten, Zugreisen an Ihren individuellen Bedürfnissen auszurichten und zur Stressbewältigung zu nutzen. Hier ein paar Tipps routinierter Bahnfahrer.
Suchen und buchen
Beides können Sie am PC via Internet erledigen. Wenn Sie allerdings kein Bahn-Profi sind und besondere Wünsche haben (Tisch mit Steckdose, Kinderabteil), empfehlen wir den Gang zum Reisezentrum im Bahnhof. Wenn Ihr Heimatbahnhof keinen Schalter mehr hat, gibt es in Ihrer Nähe vielleicht ein Reisebüro, das als DB-Agentur fungiert.
simplify-Tipp: Nutzen Sie Wartezeiten auf einem Bahnhof während einer Reise, um dort am Schalter Ihre nächste Fahrt zu organisieren. So tragen Sie doppelt zur Stressbewältigung bei. Falls Sie nach Ihrer Ankunft in einer Großstadt mit dem Nahverkehr weiterfahren wollen, ist das City-Ticket interessant, das den Nahverkehr am Zielort kostenlos mit einschließt. Damit ersparen Sie sich das oft mühsame Studium des dortigen Tarifsystems.
Für Ruhe suchende Reisende
Fahren Sie möglichst antizyklisch, also nicht zu Berufsverkehrzeiten (vor 9 Uhr und 16 bis 19 Uhr) und nicht an Freitagen und Sonntagnachmittagen. So ermöglichen Sie sich statt stressigem Gedrängel eine entspannte Stressbewältigung.
Reservieren Sie bei Fernverkehrszügen einen Sitzplatz. Dabei geben Sie am Schalter genau an, was Sie wollen, beispielsweise eine Steckdose für Ihren Laptop, Nichtraucher, Großraumwagen, Fensterplatz, Tisch, Ruhezone … Je eher Sie reservieren, desto mehr Chancen haben Sie auf Ihren Wunschplatz. Aber auch bei einer kurzfristig geplanten Reise sollten Sie versuchen zu reservieren, etwa durch Expressreservierung am Bahnschalter bis 10 Minuten vor Abfahrt des Zuges.
Ihnen gegenüber quengelt ein Kind? Oft haben Sie Ausweichmöglichkeiten: anderer Platz, Speisewagen, oder Sie zahlen beim Schaffner den Aufpreis zum 1.-Klasse-Ticket.
Reisende 1. Klasse und Bahn-comfort- Kunden können in 12 deutschen Großstadtbahnhöfen der Hektik entgehen, indem sie die Wartezeit in der DBLounge verbringen. Dort gibt es Zeitungen, TV, Laptop-Arbeitsplätze und eine Auswahl kostenloser alkoholfreier Getränke.
Für Genuss-Reisende
Die Fahrplanauskunft gibt bevorzugt die schnelleren, landschaftlich aber oft nicht so reizvollen Neubaustrecken aus. Für eine andere Route klicken Sie bei der Online-Fahrplanauskunft auf „Über“ und geben einen Bahnhof an, der auf Ihrer Wunschstrecke liegt. Um z. B. die schöne Rheinstrecke zu genießen, fahren Sie von München nach Köln über Koblenz oder von Dortmund nach Frankfurt/M. über Bonn Hbf. Weitere schöne Strecken für Reisende mit Zeit: die Odenwaldbahn (Stuttgart – Heilbronn – Eberbach – Hanau) oder die Eifelstrecke (Köln – Trier). Sie werden erstaunt sein, wie schnell die Stressbewältigung bei einem faszinierenden Ausblick einsetzt und vielleicht sogar Urlaubs-Gefühle aufkommen.
Bei Zügen der Bauart ICE 3 können Sie am Bahnschalter Plätze direkt hinter dem Lokführer buchen. Solche ICE 3- Züge sind vor allem auf der Neubaustrecke Köln – Frankfurt/M. – München/ Basel bzw. Dortmund im Einsatz. Auch bei vielen Nahverkehrszügen können Sie dem Lokführer durch die Glasscheibe über die Schulter sehen.
simplify-Tipp: Wer nicht nur aus dem Fenster sehen mag, kann die Strecke auf einer Generalkarte mitverfolgen oder im Eisenbahn-Kultroman schmökern: Sten Nadolny, „Netzkarte“.
Für Bequem-Reisende
Scheuen Sie das Um- und Aussteigen, etwa weil Sie alleine mit kleinen Kindern und Kinderwagen unterwegs oder gehbehindert sind? Ein Reisepaket für Umstiegshilfe und Gepäckträger lässt sich für verschiedene Bahnhöfe am Schalter oder telefonisch buchen und ist ein Segen. Prüfen Sie auch, ob Sie sich das Umsteigen ganz ersparen können. Dazu klicken Sie bei der Online-Fahrplanauskunft neben „Verkehrsmittel“ auch auf „Erweitert“ und wählen „Direktverbindungen“.
Für Entspannung auf längeren Urlaubsreisen sorgt der Nachtzug. Einschlafen in Hamburg, aufwachen in München – das ist für Kinder Abenteuer pur. Wenn Sie mit Ihrer Familie nachts reisen, raten wir Ihnen, ein ganzes Liege- oder Schlafwagenabteil zu buchen. Falls Sie Ihrem Rücken und Ihren Armen Entspannung gönnen wollen, schicken Sie Ihre Koffer als Kuriergepäck voraus. Der Hermes-Transport, den Sie am DB-Schalter oder telefonisch buchen, geht von Haustür zu Haustür.
Für eilige Reisende
Die Fahrplanauskunft der Bahn informiert bereits standardmäßig über die schnellsten Verbindungen. Sie haben eine Umsteigezeit von knapp über 1/2 beziehungsweise knapp über 1 Stunde? Dann gibt es an Ihrem Umsteigeort vielleicht einen vorhergehenden Zug, den Sie mit etwas Glück knapp erwischen könnten. Um diese Möglichkeit zu überprüfen, geben Sie in der Online-Fahrplanauskunft Ihren Umsteige-Bahnhof als Abfahrtsort an und als Uhrzeit Ihre exakte Ankunftszeit dort.
Kleine Pannenhilfe
Müssen Sie aufgrund einer Verspätung um Ihren Anschluss fürchten, so nehmen Sie so bald wie möglich mit dem Zugbegleiter Kontakt auf. Besonders wenn der anvisierte Anschluss Ihre letzte Fahrmöglichkeit für diesen Tag ist, kann der Schaffner dafür sorgen, dass der Zug auf Sie wartet.
simplify-Tipp: Recherchieren Sie vor der Fahrt einen Notfallplan für den Fall, dass ein Anschluss nicht klappt.
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Partnerschaft: Die 7 Geheimnisse einer glücklichen Ehe
Der Ehe- und Familienpsychologe John M. Gottman hat über 20 Jahre lang erforscht, warum Ehen scheitern. In einem so genannten Ehelabor, einem Appartement für Wochenendausflüge in der Nähe von Seattle, hat er mit allen Mitteln der Kunst Paare bei ihrem alltäglichen Verhalten beobachtet, gemessen und befragt.
Dabei kam nicht nur heraus, woran Ehen zu Grunde gehen, sondern vor allem auch, was glückliche Ehen am Leben erhält. In 7 Strategien hat er seine Ergebnisse zusammengefasst, die sich für Eheleute ebenso eignen wie für nicht-eheliche Paare.
1. Geheimnis: Aktualisieren Sie Ihre Partner-Landkarte
Als Mitglied eines Paares tragen Sie eine innere Landkarte des anderen mit sich herum. Alles Wissen über Eigentümlichkeiten und Besonderheiten Ihres Partners ist dort vermerkt: wie viele Minuten er sein Ei gekocht haben mag, was er als Kind werden wollte, welchen Duft sie besonders schätzt, welche Kollegen sie gerne mag … Für eine gute Partnerschaft ist es wichtig, diese Karte auf dem neuesten Stand zu halten, denn ihr Partner verändert sich. Je mehr Sie voneinander wissen, umso leichter können Sie in gutem Kontakt miteinander bleiben. Trotzdem wird es noch genügend weiße Flecken auf der Karte geben.
simplify-Tipp: Bleiben Sie Forscher. Gönnen Sie sich und Ihrem Partner immer wieder Entdeckungsreisen zu den nebligen Gegenden auf Ihrer Karte: alte Familienmythen, Ängste, das Verhältnis zur Religion. Auch die altbekannten Plätze machen Veränderungen durch. Fragen Sie ohne Scheu, was Ihren Partner wirklich bewegt. Erhalten Sie sich die Freude daran, Ihren Lebensbegleiter stets von neuem interessant zu finden.
2. Geheimnis: Pflegen Sie Zuneigung und Bewunderung
Die antreibende Kraft einer Beziehung sind die Gefühle füreinander. Sie bilden den Kitt, der alles zusammenhält. Erwarten Sie nicht, dass diese von allein im optimalen Zustand bleiben. Gefühle müssen gepflegt werden. Wenn Sie die positiven Aspekte Ihrer Beziehung erkennen und würdigen, stärkt das Ihre Beziehung und gibt Kraft auch für schwierige Bereiche.
simplify-Tipp: Erinnern Sie sich gemeinsam an Ihre wunderbarsten gemeinsamen Momente. Lassen Sie zusammen und auch alleine die menschliche Schönheit des anderen immer wieder aufleben. Nehmen Sie ein Fotoalbum zur Hand und schwelgen Sie in Erinnerungen. Denken Sie daran, wie Sie Ihren Partner kennen gelernt haben. Was haben Sie besonders an ihm geschätzt? Wenn Sie die altgeliebten Qualitäten nicht mehr heraufbeschwören können, öffnen Sie Ihre Sinne für seine neuen: Was an ihm bewundern und respektieren Sie? Was mögen Sie besonders gerne? Was bringt Sie dazu, liebevoll über ihn zu schmunzeln?
3. Geheimnis: Zuwendung statt Abwendung
Im Alltag eines Paares gibt es zahllose Möglichkeiten, sich einander zuzuwenden. „Ich hatte letzte Nacht einen schlimmen Alptraum“ ist ein Angebot, Aufmerksamkeit zu schenken. Bleiben Sie immer in Kontakt! Durch Ihre liebevolle Zuwendung entsteht Romantik. Es muss nicht gleich ein Dinner zu zweit im Mondschein sein. Romantik entsteht nicht durch besondere Situationen, sondern durch Romantik wird eine Situation besonders. Zärtlichkeit steckt im Detail.
simplify-Tipp: Lehnen Sie Angebote Ihres Partners nicht ab. Wenden Sie sich ihm zu: am Frühstückstisch, beim gemeinsamen Einkaufen, bei der abendlichen Heimkehr. Erkundigen Sie sich nach dem Tag des anderen. Bleiben Sie interessiert an den Aktivitäten des anderen – die einfachste und billigste Eheversicherung.
4. Geheimnis: Lassen Sie sich beeinflussen
In einer Partnerschaft stehen oft unterschiedliche Standpunkte nebeneinander. Immer wieder geht es dabei um Macht: Wofür soll Geld ausgegeben werden? Wie wertvoll ist die Hausarbeit? Wer entscheidet, ob der Beruf Vorrang haben darf? Mal können beide Standpunkte nebeneinander existieren, oft aber verlangt es nach einer Entscheidung. Nach den Ergebnissen von Gottmans Studien scheinen sich vor allem Männer schwer damit zu tun, die Meinung der Frau anzuerkennen und sich von ihr beeinflussen zu lassen.
simplify-Tipp: Machen Sie Zugeständnisse. Geben Sie etwas von Ihrer Macht ab, ohne sich dabei selbst zu verbiegen. Wenn Ihnen das schwer fällt, respektieren Sie wenigstens, dass jeder Mensch ein Recht auf seine eigene Position hat. Zum Geheimnis einer glücklichen Partnerschaft gehört es, aus unterschiedlichen Standpunkten ein gemeinsames Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen – das auch Ecken und Kanten haben darf.
5. Geheimnis: Lösen Sie Ihre lösbaren Probleme …
Konflikte wegen einer aktuellen Situation sind meist lösbar, solange Sie den geeigneten Weg finden: Üben Sie keine bittere oder niederschmetternde Kritik, vermeiden Sie jede Spur von Verachtung. Die meisten Konflikte enden in dem Ton, in dem sie angefangen haben sorgen Sie also für einen guten Anfang. simplify-Tipp: Verwenden Sie Ich-Botschaften, keine Du-Anklagen. Statt „Du bist immer so unsensibel“ lieber „Ich fühle mich nicht richtig verstanden – bitte hör’ mir mal zu“. Vermitteln Sie Ihrem Partner auch im Streit, dass Sie ihn lieben und schätzen. Heben Sie von Zeit zu Zeit die weiße Flagge und signalisieren Sie Kompromissbereitschaft. Nehmen Sie auch die kleinen Rettungsversuche Ihres Partners an: ein zustimmendes Nicken, ein Lächeln oder ein Selbsteingeständnis.
simplify-Tipp: Vereinbaren Sie ein non-verbales Signal für einen solchen Rettungsversuch, zeigen Sie z. B. einen Gegenstand, der Sie an Ihren schönsten Urlaub zu zweit erinnert. Gönnen Sie dann sich beiden eine Pause von mindestens 20 Minuten. Danach sind Kompromisse viel leichter möglich.
… und leben Sie mit den unlösbaren
Tolerieren Sie die Fehler des anderen. Lösen Sie sich aus der Haltung „Wenn mein Partner nur anders wäre“. Bei der Bewältigung von Konflikten geht es nicht darum, den anderen zu ändern, sondern einen gemeinsamen Weg fürs Miteinander zu finden.
simplify-Tipp: Wenn Sie unter Ihrem Partner leiden, beschreiben Sie ihm nur, was Sie dabei erleben. Sehen Sie nicht zu sehr in die Zukunft („Wenn du so weitermachst, kriege ich noch Krebs!“), sondern schaffen Sie eine gute Gegenwart. Dann ist es viel wahrscheinlicher, dass Ihr Partner sich doch noch ändert, denn das Leben ist Wandel.
6. Geheimnis: Überwinden Sie Pattsituationen
Viele Ihrer Werte, Einstellungen und Träume scheinen einfach nicht mit denen Ihres Partners zusammenzupassen. Werden Sie sich der grundlegenden Differenzen bewusst, die hinter wiederkehrenden Konflikten stehen. Respektieren Sie den Unterschied zwischen sich, der Sie auch weiterhin begleiten wird. Entwerfen Sie Strategien, um damit umzugehen – vor allem mit Humor. Sehen Sie der Realität ins Auge: Sie hätten auch mit einem anderen Partner grundlegende Differenzen.
7. Geheimnis: Schaffen Sie einen gemeinsamen Sinn
Erforschen Sie gemeinsam die Grundlagen, die Ihre beiden Herzen berühren: Was sind Ihre tiefsten persönlichen Ziele? Auf dieser Grundlage können Sie Ihr gemeinsames Haus bauen. Unter dem Dach einer glücklichen Partnerschaft haben auch die Träume, Visionen und Ziele der beiden einzelnen Partner Platz. Entscheiden Sie zusammen, welche Ihrer individuellen Visionen Sie in das gemeinsame Haus übernehmen und welche sozusagen in Ihrem eigenen Zimmer bleiben. Gestehen Sie dem anderen stets einen solchen privaten Raum zu. Aber laden Sie ihn ein, seine innersten und wichtigsten Träume nicht für sich zu behalten, sondern in den schönsten Raum des gemeinsamen Hauses zu integrieren.
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Abschied nehmen: Was nach dem Tod lieber Menschen zu tun ist
Ob plötzlich und unerwartet oder nach langer Krankheit: Ein Todesfall in der engen Verwandtschaft ist immer eine Extremsituation, die viel von Ihnen fordert. Wir haben Florian Rauch, Gründer des Münchner Bestattungsunternehmens AETAS Lebens- und Trauerkultur (aetas-trauerkultur.de), um Ratschläge für Sie gebeten.
Wünsche zu Lebzeiten austauschen
Unterhalten Sie sich bei Gelegenheit mit Ihren engen Angehörigen – Eltern, Geschwistern, Partner, älteren Kindern – darüber, wie sich jeder von Ihnen seine Beerdigung vorstellt. Klären Sie unbedingt die gewünschte Form: Erd- oder Feuerbestattung (seitens der Kirchen ist inzwischen beides möglich). Existiert keine klare Vorgabe, ist eine Erdbestattung vorgeschrieben.
simplify-Rat: Die geäußerten Wünsche sind für die Erben verbindlich. Planen Sie Ihre Beerdigung zu Lebzeiten nicht im Detail durch, sondern legen Sie die Grundzüge fest, und lassen Sie Ihren Nachkommen Gestaltungsspielräume offen. Halten Sie das Besprochene schriftlich fest. Damit vermindern Sie die Gefahr späterer Familienstreitigkeiten („Das hätte er nie gewollt!“). Wichtig: Die gesetzlichen Vorschriften für Beerdigungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich; zusätzlich gibt es kommunale Regelungen, etwa für die Friedhöfe.
Beim Bestattungsunternehmen
Bei der Wahl eines Beerdigungsinstituts sind Sie völlig frei. Fragen Sie im Freundeskreis nach Empfehlungen, oder recherchieren Sie im Internet. Auch darin, womit Sie das Unternehmen beauftragen, haben Sie die freie Entscheidung. Lassen Sie sich einen Überblick geben, was zu tun ist, und überlegen Sie, welche Arbeiten Sie sich abnehmen lassen wollen (z. B. Sterbeurkunde beantragen) und was Sie selbst tun möchten (z. B. Sterbebild aussuchen oder selbst gestalten). Fragen Sie sich außerdem: Brauche ich das alles (z. B. die teure Zeitungsanzeige oder die kostspielige Überurne, die nur zur Zierde ist)?
simplify-Rat: Bitten Sie einen guten Freund, Sie zur Unterstützung ins Bestattungsinstitut zu begleiten. Aber auch wenn Sie sich von der Situation überfordert fühlen: Entscheiden Sie selbst.
Vorsicht vor schwarzen Schafen
Wie in jeder Branche gibt es auch im Bestattungsgewerbe schwarze Schafe, die die Notsituation ihrer Kunden ausnutzen. Holen Sie, wenn möglich, mehrere Angebote ein. Vorsicht ist allerdings bei Billigangeboten angesagt: Oft kommen zusätzliche Kosten durch die Hintertür späterer Zuschläge.
simplify-Rat: Bestatter verdienen ihr Geld überwiegend mit dem Sarg. Lassen Sie sich keine Schuldgefühle einreden („Die meisten Angehörigen wählen die solidere Ausführung“). Ihre Liebe zu dem Verstorbenen zeigt sich nicht an der Summe, die Sie für die Beerdigung hinblättern!
Ein guter Platz auf dem Friedhof
Gibt es (noch) kein Familiengrab, müssen Sie eine Grabstelle für den Sarg oder die Urne auswählen. Denken Sie daran, dass dies ein Ort ist, den Sie später immer wieder besuchen werden, auch dann, wenn Sie sich nicht selbst um die Grabpflege kümmern.
Eine Alternative zur traditionellen Erd- oder Feuerbestattung ist eine sogenannte Baumbestattung in einem Wald (Infos dazu im Internet, „Baumbestattung“ googeln). Achten Sie dabei darauf, dass eine Namenstafel angebracht werden kann, damit Sie einen Ort für Ihre Trauer haben.
simlify-Rat: Sehen Sie den Friedhof auch als eine Begegnungsstätte. In besonderer Weise ist das bei Kindergräberfeldern der Fall, wo trauernde Eltern anderen trauernden Eltern begegnen.
Nehmen Sie sich Zeit
Traurig, aber wahr: Der allgemeine Trend bei Bestattungen geht hin zur schnellen „Entsorgung“. Auf der Strecke bleibt dabei oft das Abschiednehmen. Lassen Sie sich also nicht drängen, sondern geben Sie sich 5 bis 6 Tage Zeit.
simlify-Rat: Sehen Sie sich den Verstorbenen noch einmal an. Viele Menschen wollen den geliebten Angehörigen „lieber so in Erinnerung behalten, wie er zu Lebzeiten war“. Doch die Trauerpsychologie weiß: Der Abschied fällt Ihnen leichter, wenn Sie den Verstorbenen nochmals gesehen haben (ist auch nach einer Organspende oder Obduktion möglich) und wissen, dass er gut versorgt ist. Oft quälen sonst hinterher irrationale Gedanken: „Vielleicht war er doch nicht tot.“ – „Ob sie auch gut zugedeckt ist?“ Als Raum nicht dafür geeignet ist allerdings die Kühlung im Krankenhaus. Fragen Sie das Krankenhaus bzw. den Bestatter nach einem Abschiedsraum.
Gestalten Sie Ihren persönlichen Abschied
Hier einige Möglichkeiten:
Suchen Sie statt eines Sterbehemds lieber im Kleiderschrank des Verstorbenen die Kleidung aus, die er im Sarg tragen soll. Das ist schmerzhaft, aber auch mit vielen schönen Erinnerungen verbunden („Das war ihre Wanderbluse“). Nehmen Sie Lieblingskissen und -decke des Verstorbenen statt einer „Sarggarnitur“. Vielleicht möchten Sie noch etwas anderes Persönliches in den Sarg legen, etwa Bilder, die die Enkel gemalt haben, oder einen Abschiedsbrief. Werden Sie kreativ, tun Sie etwas mit den Händen. Das hilft insbesondere Männern, die sich meist schwerer damit tun, ihre Trauer zu zeigen.
Viele Bestattungen finden heute „im engsten Familienkreis“ statt. Fürchten Sie sich nicht vor einer „großen Beerdigung“. Meist empfinden es die Angehörigen als tröstlich, wenn viele Menschen mit ihrer Anwesenheit zeigen, wie wichtig ihnen der Verstorbene war.
simplify-Rat: Betrachten Sie die Beerdigung als das letzte Fest, das Sie mit dem Verstorbenen feiern. Dann wird es Ihnen leichter fallen, alles so zu gestalten, dass es sowohl zu dem Verstorbenen als auch zu Ihnen selbst passt.
Zum Weiterlesen bzw. für Ihren Bücherschrank: Verbraucherzentrale: Was tun, wenn jemand stirbt? Berlin 2009. Der Ratgeber bietet nicht nur einen guten Überblick über das, was zu tun ist, sondern auch Infos zu den Kosten.
Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Tipp: Wie Sie Zeit- und Raumprobleme auf galaktisch-geniale Weise lösen können
Albert Einsteins Relativitätstheorie hat uns zu den folgenden 2 simplify-Methoden inspiriert, die sich in der alltäglichen Stresspraxis jahrelang hervorragend bewährt haben:
Einstein-Methode 1: Lösen Sie Zeitprobleme räumlich
Immer wieder das Gleiche: zu spät angefangen, zu spät geliefert. Zu spät losgefahren, zu spät angekommen. Die tägliche To-do-Liste enthält mehr, als an 1 Tag zu schaffen ist. Man wünscht sich einen freien Abend, und dann findet man sich doch wieder arbeitend, aufräumend oder putzend, bis man todmüde in die Kissen sinkt. Alle Appelle und guten Ratschläge scheinen einem undurchführbar zu sein: Prioritäten setzen, früher anfangen, Nein sagen – sobald Sie meinen, 1 Schritt weiter gekommen zu sein, drängeln sich schon die nächsten 10 Aufgaben in Ihren Kalender.
Menschen wünschen sich im Durchschnitt 4 zusätzliche Stunden pro Tag. Nie scheinen die 24 Stunden zu reichen, Zeit lässt sich nicht vermehren. Doch halt: Wie war das mit der physikalischen Erkenntnis Einsteins, dass Zeit die 4. Dimension unseres 3-dimensionalen Raums ist? Diese Einsicht hat auch eine psychologische Komponente: Jeder kennt das Phänomen, dass im Urlaub die Zeit langsamer zu vergehen scheint. Plötzlich ist Zeit für Dinge, die zu Hause nie gelingen. Nutzen Sie den Ferien-Effekt!
Zeit schaffen durch Ortswechsel
simplify-Idee 1: Wenn Sie von massivem Zeitmangel durch Unterbrechungen und mangelnde Konzentration geplagt werden, wechseln Sie den Ort! Erledigen Sie Arbeiten, für die Sie erhöhte Konzentration brauchen, im Zimmer eines Kollegen, in einer öffentlichen Bibliothek, in einem Café oder an sonst einem Ort, an dem die üblichen Ablenkungen entfallen. Manchmal hilft schon ein Wechsel der Arbeitstechnik. Führen Sie z. B. einen Job nicht nur an Ihrem PC durch (der Ort der größten Ablenkungen – E-Mails, Internet, Spiele), sondern bereiten Sie ihn auf andere Weise vor: Notizen auf einem Blatt Papier, Brainstorming mit anderen, diktieren.
Zeit gewinnen durch Raumgewinn
simplify-Idee 2: Wenn Sie unter Zeitdruck stehen, benötigen Sie freien Raum. Sind Terminkalender und Schreibtisch überfüllt, stehen Sie ausweglos unter Stress. Dann gilt das alte simplify-Paradox: Aufräumzeit ist immer dann, wenn (eigentlich) gar keine Zeit dafür ist. Aber nie bringt der gewonnene freie Platz so viel Lebenslust und Arbeitsfreude wie in derartigen Hochdruck-Phasen.
Faustregel: Stresszeiten sind meistens Zeiten Ihrer geringsten persönlichen Effizienz. Wenn Sie 2 wichtige Jobs gleichzeitig machen müssten, erledigen Sie in der Regel keinen der beiden, weil Sie permanent unzufrieden sind mit Ihrer eigenen Leistung. Wenn Sie also keine Energie haben, Herrn Hass anzurufen oder an Frau Fies zu schreiben, dann entrümpeln Sie wenigstens Ihre Ablage. Tun Sie’s voller Wut, aber mit Elan! Genießen Sie den Energiezuwachs nach der Aufräum-Aktion und nutzen Sie ihn zu einer Power-Runde, in der Sie wie ein wilder Stier die unerledigten Arbeiten wegschaffen.
Einstein-Methode 2: Lösen Sie räumliche Probleme zeitlich
Die überraschenden arbeitstechnischen Zusammenhänge von Raum und Zeit gibt es auch in der Gegenrichtung. Angenommen, Ihr Keller (oder Kleiderschrank, Schlafzimmer, Büro) ist seit Monaten (oder Jahren) in einem sehr unaufgeräumten Zustand. Guter Vorsatz, großer Plan, vorwurfsvoller Vortrag des Partners – nichts hilft. Die Rettung für dieses räumliche Dilemma kommt aus der 4. Raumdimension: der Zeit.
Platz schaffen durch Zeitwechsel
simplify-Idee 3: Wenn Ihnen vor lauter Gerümpel fast kein Platz mehr zum Atmen oder Arbeiten bleibt – schaffen Sie mit einer trickreichen Maßnahme erst einmal Platz in Ihrem Terminkalender: Tragen Sie sich für den nächsten oder übernächsten Monat eine 1-wöchige Reise ein.Verhalten Sie sich so wie vor jeder Fahrt: Urlaub nehmen, so viel wie möglich vor der Abreise erledigen, Zeitung abbestellen, Freunde benachrichtigen usw.Wenn der Reisetermin dann gekommen ist, fahren Sie nicht in die Ferne, sondern in den voll gestellten Raum und entrümpeln den. Jetzt haben Sie endlich die Zeit dafür!
Platz gewinnen durch Zeitgewinn
simplify-Idee 4: Wenn die Quadratmeter in Ihrer Wohnung und die laufenden Meter in Ihren Regalen nicht mehr reichen, ist das häufig ein Anzeichen für ein überfülltes Lebensprogramm. Sie wollen mehr, als Sie in Ihrem Tageslauf unterbringen. Platz zum Leben, Atmen und Entspannen gewinnen Sie dann nicht dadurch, dass Sie Dinge weggeben (denn es wird ja alles für Ihre vielfältigen Aktivitäten benötigt), sondern indem Sie ganze Blöcke Ihrer Verpflichtungen streichen.
Ehrenamtliches Engagement, Singen im Kirchenchor, beruflicher Einsatz: lauter lobenswerte Tätigkeiten, die Ihnen oft Freude machen und anderen helfen. Aber der Weg vom Lebenselixier zur Vergiftung ist kurz. Es ist der „Fluch der guten Tat“: Jedes wirkliche Engagement ruft neue Verpflichtungen hervor. Hier müssen Sie regelmäßig so knallhart ausmisten wie in Ihrem Kleiderschrank oder im Kellerabteil. Geben Sie Ämter und Posten ab, samt den dazugehörigen Akten – und staunen Sie über einen mehrdimensionalen Raumgewinn!
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Kommunikation: Gesprächstraining kompakt
Im Berufsleben geschehen die entscheidenden Weichenstellungen in Gesprächen. „Effektiv managen heißt effektiv kommunizieren“, sagt der amerikanische Unternehmer und Buchautor Phil Harkins. Sie kennen das Prinzip für den Umgang mit Schriftstücken: Jedesmal, wenn Sie eines in die Hand nehmen, sollten Sie es um einen Arbeitsschritt weiterbringen.
Das gleiche gilt auch für dienstliche Gespräche mit Mitarbeitern: Jedesmal, wenn Sie eine längere Kommunikation führen, sollten Sie den gemeinsamen Arbeitsprozess um einen Schritt voranbringen.
Überzeugende Gespräche mit klaren Handlungsanweisungen als Ergebnis sind der wesentliche Motor in Arbeitsumgebungen. Erfolgreiche Führungskräfte haben die Gabe, ihre Mitarbeiter zu überzeugen und zur Aktion zu ermutigen.
Behalten Sie das Ziel im Auge: den anderen zum Handeln zu motivieren.
Phase 1: Emotionale Verbindung
Wie geht’s? Erspüren Sie die Gefühlslage Ihres Gegenüber: Wo steht er (oder sie) gerade? Wie ist er drauf? Äußern Sie Verständnis für diese Gefühlslage, auch wenn Ihnen das schwerfällt. Wenn Sie die Emotionen des anderen kritisieren, kommt keine Verbindung zustande.
Phase 2: Fakten klären
Worum geht es? Nach der emotionalen Einstimmung ist der Weg frei für die Sachfragen. Hören Sie jetzt mindestens 60 Sekunden zu, ohne etwas zu erwidern, selbst wenn Sie sofort protestieren möchten. Damit vermeiden Sie den häufigsten Fehler in der Kommunikation: Der eine berichtet Fakten und möchte dann seine Schlussfolgerungen mitteilen. Der andere aber reagiert bereits selbst auf die Fakten, ohne die positiven Vorschläge des anderen abzuwarten.
Phase 3: Über den Tellerrand schauen
Was ist möglich? Geben Sie sich nicht mit den Vorschlägen Ihres Gegenübers zufrieden. Machen Sie es sich zur Aufgabe, gemeinsam über die angebotenen Möglichkeiten hinauszukommen, getreu dem Motto: Wir zwei sind mehr als die Summe unserer Teile. Ermutigen Sie Ihren Gesprächspartner, über sich selbst hinauszuwachsen und neue Wege zu gehen. Im Idealfall steigt Ihr Gegenüber darauf ein, und es ergeben sich auch für Sie neue Perspektiven.
Phase 4: Vereinbarungen treffen
Es geht los! Klare Handlungsanweisungen müssen am Ende eines effektiven Gesprächs stehen, und zwar immer für beide Seiten. Gerade bei gelungenen Gesprächen, in denen neue Einsichten und Ideen geboren wurden, geht vor lauter Enthusiasmus leicht die konkrete Verabredung unter. Klarheit bedeutet: genaue Termine, genaue nächste Schritte.
Phase 5: Happy end
Ermuntern Sie sich gegenseitig, enden Sie freundlich – mit einem Lächeln. Damit schwingt die gefundene Sachlösung zurück ins Emotionale und wird positiv verankert.
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Mehr Selbstmotivation durch sinnvolle Aufgaben
Keine Selbstmotivation? Oft liegt’s nicht an Ihnen, sondern an der Aufgabe. Hier der Schnell-Check für mehr Selbstmotivation.
Sie stehen vor Ihrem Bücherregal und suchen einen Band mit Erzählungen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Kein Wunder, dass Sie das Buch nicht finden, denn in Ihrem Regal sind mittlerweile viele Reihen doppelt belegt.
Ihre innere Stimme meldet sich: „Ich müsste dringend ausmisten, kann mich dazu aber nicht aufraffen.“ Begriffe wie „Motivationskrise“ und „keine Selbstmotivation“ schießen Ihnen durch den Kopf. Zu starke Worte, mit denen Sie sich selbst Vorwürfe machen.
Der simplify-Ansatz: Drehen Sie den Spieß um und fragen Sie sich, ob Ihre mangelnde Selbstmotivation nicht auch an der Aufgabe liegen kann. Setzten Sie sich aktiv mit der Aufgabe auseinander: Stellen Sie die Aufgabe, nicht sich selbst in Frage.
Das Resultat kann verblüffend sein: Vielleicht löst sie sich auf wunderbare Weise von selbst, vielleicht finden Sie aber sogar Spaß daran, weil Sie ihren Sinn einsehen.
Mental-Übung zur Selbstmotivation: 1. Muss ich das wirklich machen?
Um beim Beispiel Bücherregal zu bleiben: Brauchen Sie wirklich Platz im Regal? Sehnen Sie sich nach einer geordneten Bibliothek? Wenn dem so ist, zögern Sie sicher nicht mehr lange und misten Ihr Regal aus. Sie nehmen die Aufgabe also in Angriff, weil Ihre Selbstmotivation hoch genug ist.
Vielleicht fällt Ihre Antwort aber auch so aus: „Eigentlich stört mich das Suchen nicht, und manchmal genieße ich es sogar, dabei zum Stöbern in meinem Bestand zu kommen“, dann dürfen Sie sich von der Aufgabe „Ausmisten“ endlich verabschieden. Warum sollten Sie mühsam Selbstmotivation aufbauen für etwas, an dem Ihnen gar nichts liegt?
2. Muss ich das selbst machen?
Gerade im privaten Bereich ist es oft schwierig, Aufgaben zu delegieren. Aber vielleicht gibt es selbst bei Aufgaben wie dem Bücherregal jemanden, der das für Sie erledigen kann.
Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin einen Deal machen würden nach dem Motto „hilfst du mir, helf ich dir“. Für mehr Selbstmotivation und damit Sie den ersten Schritt wagen, kann das sehr hilfreich sein. Nutzen Sie Ihre mentale Stärke.
3. Kann ich es anders machen?
Wenn Sie Ihre Aufgabe wirklich nicht delegieren können, überprüfen Sie in Ruhe Ihre bisherige Herangehensweise. Machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie Ihren Bücherberg abtragen könnten.
Weitere Fragen wie die folgenden können Sie zu einer angemessenen Lösung bringen: Wie lösen andere diese Aufgabe? Wer hilft mir? Wem geht es genauso? Wer würde die Aufgabe übernehmen, wenn ich ausfiele? Wie würde er sie lösen?
Sie werden feststellen, dass auch kleine Änderungen in der Art der Erledigung eine unangenehme Aufgabe ganz schnell in hellerem Licht erscheinen lassen. Nutzen Sie Ihre innere Stärke und bringen Sie es hinter sich: Es kann gut sein, dass Sie mit dieser Übung jetzt sogar Freude daran haben, weil Sie den besten Weg gefunden haben.
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.