Welcher Sinn hat Ihr Leben? Vom Bergerlebnis zum Sinnerlebnis, mit Viktor Frankl

Erstellt am 8. April 2014 von
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Welcher Lebenssinn?

Ein Mensch, dessen Biografie und Botschaft gleichermaßen faszinieren: der Psychologe und Neurologe Viktor Frankl (1905–1997). Das Leben hat einen Sinn – daran hielt Frankl trotz seiner mehrjährigen Internierung in Konzentrationslagern fest.

Bereits Ende der 20er-Jahre entwickelte er die Grundlagen der Logotherapie, einer sinnzentrierten Psychotherapie, die heute eine in vielen Ländern anerkannte Therapierichtung ist. Frankl war ein passionierter Wanderer und Kletterer.

Das Ziel vor sich sehen

Frankl entdeckte viele Analogien zwischen Bergsteigen und Lebensweg: Der Gipfel ist ein klares Ziel. Der Weg nach oben trägt einen Sinn in sich. Der Blick auf das Ziel hilft, die Schwierigkeiten auf dem Weg zu überwinden und den Gipfel tatsächlich zu erreichen.

simplify-Rat: Geben Sie Ihrem Lebensweg ein eindeutiges Ziel und damit einen Sinn, der darauf wartet, von Ihnen erfüllt zu werden.

Wider die Angst

Frankl sagte, zum Klettern gebracht habe ihn die Angst davor: „Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen? Kann man nicht stärker sein als die Angst?“ In Frankls Logotherapie spielt die „Trotzmacht des Geistes“ gegenüber den Ängsten und Schwächen der Seele eine wichtige Rolle. Der Mensch wird Mensch durch den Widerstand, den er seinen eigenen Ängsten entgegensetzen kann.

simplify-Rat: Stellen Sie sich Herausforderungen, vor denen Sie zunächst zurückschrecken. Überwinden Sie sich, ohne zum leichtsinnigen Draufgänger zu werden.

Welche Ziele

Das Ziel sehen

Sich fordern

Frankl sah im Bergsteigen eine Möglichkeit, sich selbst etwas abzuverlangen. „Der Alpinist fordert von sich eine Leistung – wenn nötig auch eine Verzichtsleistung.“ Dabei geht er nicht den Weg des geringsten Widerstands, sondern sucht auf einer Klettertour oft die schwierigste Route, der er gerade noch gewachsen ist.

simplify-Rat: Wählen Sie für Aufgaben und Probleme nicht die bequemsten Lösungen, sondern diejenigen, die Sie persönlich weiterbringen. „Der Alpinist konkurriert und rivalisiert nur mit einem, und das ist er selbst.“

Zu sich kommen

Frankls Lieblingsberg war die Rax an der steirisch-niederösterreichischen Grenze. „Wenn ich auf die Rax komme und übers Plateau gehe, ist das die einzige Zeit in meinem Leben gewesen, in der ich immer wieder meditiert habe. Die Gedanken bekommen ihren freien Lauf, und es gibt eigentlich keine größere, wesentliche Entscheidung in meinem Leben, die ich nicht auf der Rax getroffen hätte. Wenn ich bei der Preiner Wand angekommen bin, dann beginnt das tätige, buchstäblich den Fels anpackende Leben.“

simplify-Rat: Geben Sie in Ihrem Leben beidem Raum: dem ruhigen Nach-innen-Sehen und dem äußeren Zupacken. Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie zu dem finden, was in Ihrem Leben gerade zu kurz kommt: Aktion oder Kontemplation.

Zum Weiterlesen: Viktor E. Frankl, Bergerlebnis und Sinnerfahrung. Fundierte Informationen zu Viktor Frankl erhalten Sie beispielsweise auf der Website des Wiener Viktor-Frankl-Instituts unter logotherapy.univie.ac.at.

Autor: Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.


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